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Berlin. -  "Ich bin aus Syrien geflohen um nicht im Knast zu landen, aber jetzt bin ich im Gefängnis",erklärte ein syrischer Mann Amnesty International in der Haftanstalt Moria. Einem Amnesty-Team ist es gelungen, Zugang zu zwei streng bewachten Haftzentren auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios zu bekommen.  Die dort lebenden Flüchtlinge berichteten von menschenunwürdigen Zuständen.

Das Team um Gauri van Gulik, stellvertretende Leiterin des Europa-Programms von Amnesty International, ist Anfang dieser Woche auf die griechischen Inseln Lesbos und Chios gereist. Die Amnesty-Mitarbeiter erhielten Zugang zu den beiden Haftzentren Moria auf Lesbos und VIAL auf Chios, die bislang streng von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Dort werden derzeit etwa 4200 schutzsuchende Menschen festgehalten. In Interviews berichteten 89 Flüchtlinge und Migranten Amnesty von den menschenunwürdigen Zuständen, die in den beiden Zentren herrschen. Die Menschen, die auf Lesbos und Chios festgehalten werden, haben de facto keinen Zugang zu Rechtshilfe, erhalten nur unzureichende Versorgung und kaum Informationen darüber, wann sie die Haftzentren verlassen dürfen und wie es danach für sie weitergehen soll. „Die Angst und Verzweiflung sind mit den Händen zu greifen“, sagte Gauri von Gulik.

Die Unterbringung ist vollkommen unzureichend, berichtet Amnesty.  Es gibt nicht genug Nahrungsmittel und die medizinische Versorgung ist mangelhaft. So kümmern sich zum Beispiel im Haftzentrum Moria drei Ärzte um mehr als 3000 Menschen. 

Die automatische Inhaftierung von allen, die derzeit auf den griechischen Inseln ankommen führe dazu, dass auf die einzelnen Bedürfnisse der Asylbewerber keine Rücksicht genommen wird. Dazu gehören Folteropfer, Familien mit sehr kleinen Kindern und Babys, Frauen allein mit Kindern, Menschen mit Behinderungen sowie Schwangere und Menschen die medizinische oder psychologische Betreuung benötigen.

Quelle: amnesty.de


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