Köln. - Anlässlich der Jahrestagung der Globalen Allianz für klimasmarte Landwirtschaft (Global Alliance for Climate-Smart Agriculture) in Rom hat FIAN Deutschland zusammen mit 19 weiteren Organisationen in einem Positionspapier auf die problematische neue Initiative von Großkonzernen, einigen Staaten und multilateralen Organisationen wie der Weltbank hingewiesen.
"Unter dem Label Klimasmarte Landwirtschaft wird versucht, altbackenen Landwirtschaftspraktiken einen modernen und positiven Anstrich zu verpassen", so Roman Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland.
"Mehr als Fassade ist das nicht. Pestizide, Düngemittel, Gentechnik – alles darf man bei der Klimasmarten Landwirtschaft reichlich nutzen". Da es keine Kriterien für die Klimasmarte Landwirtschaft gibt, kann jeder nach seinen Interessen dieses Schlagwort einsetzen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das globale who-is-who der Düngemittelindustrie und eben nicht Kleinbauernverbände Mitglied der Allianz sind.
FIAN begrüßt, dass die Bundesregierung kein Mitglied dieser Initiative ist. "Wir hoffen, dass dies so bleibt. Die Bundesregierung sollte sich deutlich von dieser Initiative abgrenzen", so Herre weiter. Nicht umsonst hat der Welternährungsrat, bei dem auch KleinbäuerInnen ein Rederecht haben, das Konzept der Klimasmarten Landwirtschaft abgelehnt.
"Entgegen des schönen Namens steht hinter Klimasmarter Landwirtschaft nicht nur die Technologie, sondern auch die politische Ausgrenzungspraxis aus dem letzten Jahrhundert", so Herre abschließend.
Quelle: fian.de