Berlin. - Das Weltsozialforum kommt zum ersten Mal in seiner 16-jährigen Geschichte nach Nordamerika. Mehr als 50.000 Aktivisten von rund 5.000 sozialen Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen weltweit werden vom 9. bis 14. August 2016 zum Weltsozialforum in Montreal, Kanada, erwartet. Sie alle eint der Einsatz für eine bessere Welt, für wirtschaftliche und soziale Rechte für alle Menschen sowie für solidarische und ökologische Alternativen zum derzeitigen Wirtschaftssystem.
"Wir erwarten von dieser Begegnung in Montreal neue Impulse für den Kampf gegen die Armut und für mehr demokratische und soziale Rechte in der Welt. Der Veranstaltungsort erstmals in der nördlichen Hemisphäre ist gut geeignet für den Beweis, dass Armut nicht länger auf den globalen Süden beschränkt ist", erklärte Hugo Braun von Attac Deutschland.
Das Weltsozialforum 2016 beginnt am 9. August mit einer großen Eröffnungsdemonstration in der Innenstadt von Montreal. Das Programm umfasst mehr als 1.200 Aktivitäten von mehr als 1.000 Organisationen aus 118 Ländern. Zusätzlich werden in diesem Jahr erstmals sieben große Konferenzen zu Themen wie soziale Ungleichheit, Flucht, Steueroasen, Klimagerechtigkeit und Bildung stattfinden.
Mit dabei sind unter anderen die US-Autorin Naomi Klein, der französische Philosoph Edgar Morin, der italienische Politologe und Menschenrechtsaktivist Ricardo Petrella sowie Dominique Plihon, Professor für Volkswirtschaft und Sprecher von Attac Frankreich.
Leider sind durch die restriktive Visapolitik der kanadischen Regierung zahlreiche Persönlichkeiten aus Afrika und Asien von der Teilnahme ausgeschlossen, so Attac. "Das bestätigt die Erfahrung, dass auch sogenannte liberale Politiker keine Garantie für Weltoffenheit und Freizügigkeit sind", sagte Braun.
Am Weltsozialforum 2016 werden mehr als 50 Attac-AktivistInnen aus Deutschland, Argentinien, Benin, Spanien, Frankreich, Japan, Marokko, Kanada, Großbritannien, Togo und Tunesien teilnehmen. Zu den Schwerpunktthemen zählen die Bewegungen der Migration in und nach Europa, die Klimakrise, internationale Handelsabkommen wie CETA, TPP, TTIP, TiSA, Steueroasen sowie die Macht des Finanzsektors.
Attac ist eine der acht Gründungsorganisationen des Weltsozialforums, welches 2001 erstmals in Porto Alegre stattfand.
Quelle: attac.de