amerika 21Rio de Janeiro. - Brasilien-Experten, Menschenrechtsaktivisten und Vertreter politischer Parteien haben sich zurückhaltend zu den sozialpolitischen Folgen der Olympischen Spiele im brasilianischen Rio de Janeiro geäußert. Amerika21 hat am Dienstag im Bundestag und bei Fachorganisationen nachgefragt.

Nach Ansicht von Julia Jaroschewski ist die Euphorie der brasilianischen Bevölkerung bei den Olympischen Spielen 2016 noch gedämpfter als bei der Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft der Männer zwei Jahre zuvor. "Laut einer aktuellen Studie glauben 60 Prozent der Brasilianer, dass die Olympischen Spiele Brasilien mehr schaden als nutzen", sagte die Journalistin und Betreiberin der Seite favelawatchblog.com.

Während Milliarden in die Megaevents fließen, fehle das Geld in wichtigen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung oder der Bildung. Diese Schieflage habe sich durch die wirtschaftliche und politische Krise noch verstärkt.


Vertreter von Bundestagsfraktionen gehen gleichsam auf die sozialpolitischen Fragen wie auf die Debatte um Doping bei den Olympischen Spielen ein.  "Die Olympischen Spiele in Brasilien finden vor dem Hintergrund der größten politischen und sozialen Krise seit einigen Jahrzehnten des Landes statt", sagte der SPD-Abgeordnete Manfred Zöllmer auf Anfrage von amerika21. Diese Situation beeinträchtige neben anderen Aspekten – wie der aktuellen Dopingdebatte  – die Sportwettkämpfe, so Zöllmer, der stellvertretender Vorsitzender der deutsch-brasilianischen Parlamentariergruppe ist.

=> Amerika21 trägt weitere Stimmen zu den Olympischen Spielen zusammen, darunter von der Aktivistin Julia Bustamante, Mathias Fernsebner von Brot für die Welt, dem Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen in Deutschland, sowie den Bundestagsabgeordneten Manfred Zöllmer (SPD), Özcan Mutlu (Grüne) und André Hahn (Linke).

Quelle: amerika21.de/


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