discover football 2015

Berlin. - Zehn Jahre hat es gebraucht, bis dieses Match endlich möglich wurde. Jetzt ist es soweit: Am 31. August findet im Beisein von Grünen-Politikerin Claudia Roth das Rückspiel des iranischen Frauenfußball-Nationalteams gegen den Berliner Club DISCOVER FOOTBALL im Kreuzberger Willy-Kressmann-Stadion statt. Den Rahmen bildet das fünfte DISCOVER FOOTBALL-Festival 2016 "Home Game". Das Hinspiel wurde in Teheran im Jahr 2006 ausgetragen. Ziel der Festival-Initiatoren ist die Stärkung der Frauenrechte und der internationalen Solidarität – die vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse und Diskussionen in Deutschland relevanter ist denn je.

فوتبال – ein Wort, das in Farsi, der im Iran gesprochenen Sprache, nicht weniger Emotionen auslöst als die deutsche Übersetzung "Fußball" hierzulande. Wenn 22 Menschen einen Ball jagen, geht es um viel mehr als Sport. Fußball bedeutet Emotion, Leidenschaft und eine klare Botschaft. Alle können und dürfen Fußball spielen. Fußball kann trennen, aber viel stärker noch sind seine Bindungskräfte. Das spektakuläre Hinspiel vor zehn Jahren in der iranischen Hauptstadt war mehr als ein Fußballspiel - das erste öffentliche Frauenfußballspiel im Land überhaupt seit der Revolution 1979 - setzte ein Zeichen der Hoffnung. Die Begeisterung der Spielerinnen und Zuschauerinnen und die kraftvolle Ausstrahlung dieser Veranstaltung haben die Berliner Spielerinnen nachhaltig beeindruckt. Dass es dabei um Frauensport in einer islamischen Republik ging, machte die Partie zum Politikum. Folglich mussten die Spielerinnen etwas länger warten, bis das Rückspiel möglich wurde.

UTOPIE WIRD WIRKLICHKEIT

Die Beharrlichkeit der Beteiligten hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Nach zahlreichen Rückschlägen kann der Ball nun endlich rollen: Am 31. August um 19.00 Uhr unmittelbar nach der Eröffnungsfeier des Festivals wird Claudia Roth das Spiel anpfeifen. Auf dem Platz zählt dann nur noch der Sport. Doch steht der Kampf um Feldüberlegenheit, Ballbesitz und Tore in diesem Fall für viel mehr als die Entscheidung, wer am Schluss der Sieger ist. Hier haben bereits von Minute eins an alle Beteiligten gewonnen.

2Vor der ersten Begegnung 2006 hielten die meisten Beobachter ein solches Spiel für reine Utopie. Doch es wurde Wirklichkeit – und eine Begegnung auf vielen Ebenen. Für das Rückspiel gilt im Prinzip das Gleiche. Dass es nun erneut klappt, ist ein Erfolg, über den wir uns gar nicht genug freuen können", erklärte Marlene Assmann  von DISCOVER FOOTBALL.

HOME GAME - BREITER THEMATISCHER ANSATZ DER VERANSTALTUNG

Neben weiteren Fußballspielen mit Teilnehmerinnen aus Afghanistan, Frankreich, Griechenland, Iran, Italien, Pakistan, Kenia, Libyen, Palästina, Saudi Arabien, Sudan und Türkei finden auch zahlreiche Workshops und Trainings statt. Im Zentrum stehen dabei vor allem die Bereiche Migration und Flucht sowie Inklusions- und Integrationsfragen. Über 100 Fußballerinnen von allen Kontinenten diskutieren und bearbeiten diese Themen - und entwickeln Ansätze, den Herausforderungen der Zeit mit Mut, Solidarität und frischen Ideen zu begegnen.

"Ein Rückspiel zweier Frauenmannschaften nach zehn Jahren ist schon ein Kuriosum. Dass es jetzt geklappt hat, sehen wir als Ermutigung, unseren Weg weiterzugehen. Für dieses ganz besondere Match konnten wir die Berliner Spielerinnen von 2006 noch einmal zusammenbringen. Ganz egal, wie es ausgeht: Leidenschaftlicher Fußball auf hohem Niveau ist garantiert, denn jede einzelne Spielerin ist auch eine geborene Kämpferin, sonst wäre das alles hier gar nicht möglich", kommentierte Marlene Assmann.     

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Foto: © Dana Rösiger/ Discover Football

Quelle: discoverfootball.de


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