survival 150Berlin. - Zwei Frauen des unkontaktierten Volkes der Awa im Amazonsgebiet kamen durch Vertreibung in Kontakt mit anderen Indigenen und erkrankten. Survival International hat anlässlich ihres Schicksals auf die Situation der Unkontaktierten aufmerksam gemacht. "Diese Völker sind die bedrohtesten Gesellschaften der Erde. Ganze Gemeinden wurden durch die völkermörderische Gewalt Außenstehender ausgelöscht, die ihr Land und ihre Ressourcen rauben und Krankheiten wie Grippe oder Masern einschleppen, gegen die Unkontaktierte keine Abwehrkräfte besitzen"; erklärte die Menschenrrechtsorganisation.

Die beiden Frauen sind nach Angaben von Survival International, nachdem ihnen geholfen wurde, wieder in ihren Wald zurückgekehrt. Viele Awá haben erklärt, dass sie ihr Leben vor dem Kontakt mit der Außenwelt bevorzugten. Wamaxua, ein kürzlich kontaktierter Awá, meinte: Als ich im Wald lebte, hatte ich ein gutes Leben. Wenn ich heute unkontaktierten Awá im Wald begegne, werde ich sagen: "Geht nicht weg! Bleibt im Wald … Es gibt draußen nichts für euch.’"

Ungeachtet dessen plädieren einige Außenstehende, wie die US-Anthropologen Kim Hill und Robert Walker, weiterhin für Expeditionen zur "kontrollierte Kontaktaufnahme", um indigene Gemeinden in die Mehrheitsgesellschaft zu integrieren. Andere werten die Entscheidung der beiden Frauen als einen deutlichen Beweis, dass viele Indigene nicht nur ihr Leben vor dem Kontakt präferieren, sondern auch, dass sie die sogenannten Vorzüge von "Fortschritt" und "Zivilisation" ablehnen, kritsiert Survival International.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte dazu: "Wir sind sehr froh, dass sich Jakarewyj und Amakaria erholt haben und ihre eigene Entscheidung treffen konnten, wie sie ihr Leben fortführen wollen. Die Kontaktaufnahme muss von den Unkontaktierten selbst ausgehen. Wer das Land von Unkontaktierten betritt, verwehrt ihnen diese Wahl. Die Reise der Schwestern und deren Ausgang lässt keine Zweifel: Unkontaktierte Völker kämpfen unablässig, um auf ihrem Land leben zu können, und es ist die Aufgabe der Regierungen und der ganzen Menschheit zu gewährleisten, dass sie dies tun können."

Quelle: survivalinternational.de


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