Berlin. - Pünktlich zur Eröffnung der internationalen Abrüstungskonferenz "Disarm! For a Climate of Peace – Creating an Action Agenda" in Berlin, wurde am Freitag eine dreidimensionale Street Art, die eine Atomrakete beim Abschuss zeigt, vor dem deutschen Bundestag enthüllt. Die Aktion macht auf die weiterhin vorherrschende Bedrohung durch Atomwaffen aufmerksam.

"Die Street Art ‚Am nuklearen Abgrund‘ ist eine visuelle Erinnerung an die mehr als 15.000 Atomwaffen, die weltweit existieren, und von denen 1.800 in wenigen Minuten einsatzbereit sind", erklärte Holger Güssefeld vom World Future Council, dem Sponsor der Kunstinstallation. "Der Abschuss einer dieser Waffen – ob absichtlich, durch einen Unfall oder aufgrund eines Irrtums – könnte verheerende Zerstörungen zur Folge haben".

"Viele Menschen wissen gar nicht, dass diese Atomwaffen immer noch existieren – versteckt in Raketensilos oder auf U-Booten im Meer", sagte der Künstler Joe Hill von 3djoeandmax. "Das Kunstwerk macht das Verborgene sichtbar und ermöglicht der Öffentlichkeit die direkte Interaktion mit dieser Realität".

Die Installation ist Teil der Chain Reaction 2016, einer Kette von weltweiten Aktionen zum Thema Abrüstung, die zwischen dem 08. Juli und 02. Oktober stattfinden. "Eine Atombombe entwickelt ihre Zerrstörungskraft durch eine unkontrollierbare Kettenreaktion von Kernspaltungen“, sagt Alyn Ware, Mitbegründer der Aktion. "Die Zivilgesellschaft auf der ganzen Welt unterstreicht hier mit einer Kettenreaktion des Friedens die Unmoral und das Sicherheitsrisiko von Atomwaffen und unterstützt die Abrüstungsbemühungen von Regierungen und den Vereinten Nationen."

Die Kunstinstallation wird enthüllt, während sich in Berlin über 1.000 Friedensaktivisten aus der ganzen Welt zum Kongress des Internationalen Peace Bureaus (IPB) zusammenfinden, einer Organisation, zu der auch 13 Träger des Friedensnobelpreises gehören. "Das Militärbudget aller Regierungen betrug 2015 insgesamt 1,7 Milliarden $", sagte Ingeborg Breines, Vizepräsidentin des IPB. "Im gleichen Jahr mussten 900 Millionen Menschen Hunger leiden, und jeden Tag sterben 10.000 Kinder an heilbaren Krankheiten. Außerdem benötigen wir dringend Finanzmittel, um den Klimawandel zu stoppen. Wir sollten nicht unsere Zukunft opfern, um den zügellosen Appetit der Rüstungskonzerne stillen."

Höhepunkt der Chain Reaction 2016 ist der 2. Oktober, der als Internationaler Tag der Gewaltlosigkeit der Vereinten Nationen sowie Geburtstag von Mahatma Gandhi bekannt ist. "Atomwaffen sind die stärkste Form von Gewalt", sagte Ela Gandhi, Enkelin von Mahatma Gandhi und Vizepräsidentin von Religions for Peace. "Chain Reaction 2016 demonstriert die Kraft weltweiter Gewaltlosigkeit, der nuklearen Bedrohung entgegenzuwirken und eine Welt zu schaffen, die auf Respekt, Kooperation und gewaltfreier Konfliktlösung nach internationalem Recht basiert."

Quelle: worldfuturecouncil.org


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