Hamburg. - Bis zum Jahr 2030 werden nach aktuellen Prognosen fast 69 Millionen neue Lehrer benötigt, um Kindern weltweit eine qualitativ hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung zu ermöglichen. Im Grundschulbereich werden in den nächsten 14 Jahren 24,4 Millionen und in der Sekundarschule 44,4 Millionen neue Lehrkräfte aufgrund von Verrentungen und zusätzlichem Lehrkräftebedarf erforderlich sein. Darauf hat die UNESCO anlässlich des Weltlehrertages (5. Oktober) aufmerksam gemacht.
Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, erklärte: "Bildung ist der Schlüssel zu persönlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Wir benötigen dringend gut ausgebildete Lehrkräfte, um hochwertige Bildung in Deutschland und weltweit zu realisieren. Ein Wandel unseres Bildungssystems kann nur gelingen, wenn die Aus- und Weiterbildung Lehrkräfte auf zunehmend heterogene Lerngruppen vorbereitet und ihnen das Handwerkszeug für die Vermittlung von Kernkompetenzen mit auf den Weg gibt. Ich möchte den Welttag zum Anlass nehmen, den vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern hierzulande für ihre hervorragende und häufig herausfordernde Arbeit zu danken!"
In Subsahara-Afrika ist der Lehrkraftmangel am größten: Bis 2030 werden dort 17 Millionen Grund- und Sekundarschullehrer benötigt. An zweiter Stelle steht Südasien, wo besonders im Sekundarschulbereich qualifiziertes Lehrpersonal fehlt. Nur 65 Prozent der Jugendlichen in der Region besuchen eine weiterführende Schule. In anderen Ländern verhindern Konflikte eine angemessene Bildung: In Syrien und im Irak wurden weite Teile des Bildungssystems zerstört. Infolgedessen stehen Bildungssysteme der Nachbarländer vor der Herausforderung, den Lernbedürfnissen einer hohen Anzahl geflüchteter Kinder und damit einhergehend einem erhöhten Lehrkraftbedarf nachzukommen.
Quelle: http://unesco.de