brotBerlin. - Das unerwartet schnelle Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens ist für Brot für die Welt ein erfreulicher Schritt, der Mut macht. Die rasante Ratifizierung des Abkommens sei "ein hoffnungsstiftendes Signal an die Opfer des Klimawandels, dass sie im Umgang mit den verheerenden Folgen des Klimawandels nicht alleine gelassen werden", erklärte die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag in Berlin. Gleichzeitig mahnte sie mit Blick auf die bevorstehende Klimakonferenz in Marrakesch jedoch konkrete Zusagen der Bundesregierung zum Klimaschutz an.

Die 22. Klimakonferenz (COP22) der Vereinten Nationen in der marokkanischen Stadt Marrakesch beginnt am 7. November. Damit ein echter Anlass zur Hoffnung bestehe, müsse nun auch rasant auf nationaler Ebene gehandelt werden, fordert Brot für die Welt. "Es ist ein schlechtes Zeichen, dass im Bundeskabinett scheinbar nur die Umweltministerin begriffen hat, dass Deutschland sich in Marrakesch mit leeren Sprüchen nicht sehen lassen kann und die Ehrlichkeit der leeren Hände bevorzugt, auch wenn sie blamabel sind für ein Land und eine Kanzlerin, die sich gerne in der Rolle der Klima-Vorreiter präsentieren", kritisierte die Präsidentin von Brot für die Welt.

Dass die Bundesregierung beim nationalen Klimaschutz nicht in der Lage sei zu liefern und auf dem Weg sei, ihre Klimaziele zu verfehlen, zeuge nicht von der Fähigkeit, einen angemessenen Beitrag zur Lösung der globalen Überlebensfragen leisten zu können. "Stattdessen zeugt es von einem großen Mangel an politischer Kohärenz zwischen den Ministerien und den politischen Versprechungen. Wer wirklich Fluchtursachen bekämpfen will, der muss entschieden gegen den Klimawandel angehen, der einer der größten Armutstreiber weltweit ist und eine langanhaltende Migrationsbewegung aus unbewohnbar werdenden Teilen der Welt auslösen wird", sagte Füllkrug-Weitzel. Deutschland müsse nun zeigen, dass die Versprechen auf internationaler Ebene gehalten werden und sie in nationale Politik zum Klimaschutz überführen.

Klimaexpertin Sabine Minninger nimmt die Delegationen aus den Industriestaaten bei der COP22 in die Pflicht: "Die reichen Länder müssen ihren Versprechen nachkommen. Notwendig sind konkrete Zusagen an die ärmeren Länder, damit Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in Zukunft ausreichend finanziert sind", forderte Minninger, Klimareferentin bei Brot für die Welt.

Es sei bedauerlich, dass die finanzielle Unterstützung für die Ärmsten bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten bisher nicht thematisiert wurde, sagte Minninger: "Hilfe bei klimabedingten Schäden und Verlusten muss nun zur Chefsache gemacht werden, denn bei fortschreitendem Klimawandel wird auch die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen weiter zunehmen."

Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de 


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