amerika 21La Paz. - Boliviens Präsident Evo Morales hat auf einer Pressekonferenz in Cochabamba ein Dekret zur Begnadigung und Amnestierung von hunderten Gefängnisinsassen unterzeichnet. Laut Innenminister Carlos Romero profitieren davon rund 1.700 Häftlinge in über 64 Gefängnissen des Landes. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 am Donnerstag berichtet. Insgesamt zähle Bolivien fast 15.000 inhaftierte Personen, davon zwei Drittel in Untersuchungshaft ohne ein reguläres Urteil.

Der Straferlass soll auf Beschuldigte für leichte Delikte ohne rechtskräftiges Urteil angewendet werden, die Opfer juristischer Verzögerung sind und sich aus Mangel an finanziellen Mitteln keinen Strafverteidiger leisten können. Das Dekret erhält seine Gültigkeit für ein Jahr, sobald es vom Parlament bestätigt wird, so amerika21.

Präsident Morales hatte bereits während der letzten vier Jahre drei Verordnungen für Strafmilderungen und Amnestien für Häftlinge mit geringem Strafmaß erlassen. Davon profitierten laut Angaben der Gefängnisbehörde seit 2013 fast 4.500 Inhaftierte.

Der US-amerikanischen Menschenrechtsorganisation WOLA zufolge hat Bolivien eine der höchsten Quoten an Inhaftierten ohne rechtskräftiges Urteil in ganz Lateinamerika. Die Strafrechtsreformen und Straferlässe hätten jedoch zu einer schrittweisen Verbesserung der Lage beigetragen, weil die Ziffer der Inhaftierten ohne Urteil von 85 Prozent im Jahr 2012 auf 68 Prozent im Jahr 2016 zurückgegangen sei, heißt es bei amerika21.

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Quelle: www.amerika21.de 


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