bmzBerlin. - Für jedes dritte Entwicklungsland ist Tourismus der wichtigste Devisenbringer. Vor diesem Hintergrund baut das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seine Arbeit im Bereich nachhaltiger Tourismus aus und setzt dabei auch auf den Einsatz der Tourismusbranche. Bundesminister Gerd Müller unterstrich auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin die Möglichkeiten, die mit dem Reisen in ärmere Länder verbunden sein können.

"Nachhaltiger Tourismus kann Entwicklungshelfer sein. Wer vor Ort gute Arbeit und Perspektiven hat, wird nicht auswandern", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Donnerstag auf der ITB. "Deshalb muss aber auch im Tourismus nachhaltiges Wirtschaften flächendeckend gelten. Bereiche wie die Kreuzfahrtschifffahrt tragen eine besondere Verantwortung."

Aus Deutschland reisen laut BMZ jährlich knapp zwei Millionen Passagiere mit Kreuzfahrtschiffen. Die Schiffe produzieren allein in der Karibik 70.000 Tonnen Abwasser pro Jahr und stoßen 3.500 Mal mehr Schwefel aus als Autodiesel. Dadurch werden sensible Gewässer, Küstenökosysteme und Hafengebiete stark belastet.

Schon heute ist das BMZ nach eigenen Angaben aktiv, den Tourismus in den Partnerländern weltweit nachhaltiger zu machen: So werde zum Beispiel die Lokalverwaltung der Insel Cozumel in Mexiko in Sachen Kreuzfahrttourismus unterstützt. Mehr als 20.000 Touristen besuchen die Insel täglich. Durch ein integriertes Abfallmanagement sollen die Belastungen künftig besser bewältigt werden und gleichzeitig mehr Einnahmen für die lokale Bevölkerung entstehen.

Ein anderes Beispiel ist das Wildreservat Selous in Tansania: Dort hat das BMZ Flugzeuge finanziert, die die Jagd auf Elefanten verhindern sollen.

Touristen, darunter viele aus Deutschland, gaben zuletzt allein in Entwicklungsländern jährlich mehr als 400 Milliarden US-Dollar aus. Schon bald werde jede zweite Reise weltweit in eines der Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit gehen, so das BMZ.

Quelle: www.bmz.de