New York. - Laut dem Bericht der Breitbandkommission für digitale Entwicklung 2017 haben weltweit noch immer 3,9 Milliarden Menschen keinen Zugang zum Internet. Die Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern nimmt zu. Das Autorenteam des Berichts prognostiziert, dass 41,3 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern Ende 2017 das Internet nutzen werden. In den am wenigsten entwickelten Ländern (Least Developed Countries) gilt dies für nur 17,5 Prozent der Menschen. Die UNESCO und die ITU haben den Bericht anlässlich des Jahrestreffens der Breitbandkommission in New York vorgestellt.
"Breitbandtechnologien sind zentral für nachhaltige Entwicklung. Ein besserer Zugang zu diesen Technologien kann substanzielle Fortschritte beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ernährungssicherheit bewirken. Wir müssen deshalb in Breitbandtechnologien investieren und Menschen die notwendigen Nutzungskompetenzen vermitteln. Nur so können alle von der Digitalisierung profitieren. Lassen wir nicht zu, dass sich der Abstand vergrößert", forderte Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.
GESCHLECHTERUNGLEICHHEITEN BEI DER INTERNETNUTZUNG
Weiterhin nutzen mehr Männer als Frauen das Internet. Nur in Nord- und Südamerika ist das Gegenteil der Fall. Jüngste Studien zeigen, dass die Geschlechterungleichheiten beim Internetzugang in Entwicklungsländern wachsen, insbesondere in Afrika.
KOSTEN UND ZUGANG ZU BROADBAND
In vielen Ländern können sich mehr und mehr Menschen eine Breitbandverbindung leisten. Insbesondere für Entwicklungsländer bleiben zentrale Herausforderungen jedoch bestehen: hohe Kosten für Satellitenverbindungen und Faserkabel erschweren Fortschritte beim Breitbandzugang. Vor allem Konsumenten in Binnenstaaten sind davon betroffen.
Nur 76 Prozent der Weltbevölkerung leben in der Nähe eines 3G Signals und nur 43 Prozent der Weltbevölkerung sind in Reichweite eines 4G Signals. Wenn Menschen nicht zumindest 3G-Verbindung nutzen können, werden sie zunehmend abgehängt.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) und die UNESCO haben die Breitbandkommission für digitale Entwicklung 2010 ins Leben gerufen. Der Kommission gehören Vertreter von UN-Organisationen sowie internationale Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft an. Über die ländervergleichenden Statistiken hinaus beinhaltet der jährliche Bericht der Kommission Zahlen zum Breitbandausbau einzelner Länder, vergleichende Daten zur Internetnutzung von Männern und Frauen, Analysen von nationalen Breitbandstrategien sowie politische Empfehlungen zum Ausbau von Breitbandanschlüssen.
Quelle: unesco.de