Bonn. - Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen aus Myanmar intensivieren das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Welthungerhilfe ihre Unterstützung für Not leidende Rohingya in Bangladesch. Hilfsgüter werden über eine Luftbrücke eingeflogen. Die Regierung hat Land für ein weiteres Flüchtlingscamp bereitgestellt, da die bestehenden Camps Kutupalong und Nayapara überfüllt sind.

Seit dem 25. August sind nach UNHCR-Angaben 415.000 Menschen im Südosten Bangladeschs angekommen. Nach der strapaziösen Flucht sind sie ausgehungert und krank. Die Herausforderungen für die Hilfsorganisationen sind immens. Es fehlt weiterhin an Unterkünften und Latrinen, um das Ausbrechen von Krankheiten in den Lagern zu verhindern. Viele Flüchtlingsfamilien schlafen am Straßenrand, ohne Schutz vor Wind und Wetter.

Jeden Tag werden bis zu 1.000 Neuankömmlinge registriert. Das UNHCR kann so diejenigen identifizieren, die besondere Hilfe benötigen - unbegleitete Kinder, Schwangere, Kranke und ältere Flüchtlinge. Zwei UNHCR-Luftbrücken sind bislang eingetroffen. Verteilt werden Plastikplanen zum Bau von Unterkünften, Schlafmatten, Moskitonetze und andere dringend benötigte Mittel zur Grundversorgung. Die Regierung stellte 810 Hektar Land zu Verfügung, damit die Flüchtlinge untergebracht und versorgt werden können. Es wurden bereits große Zelte errichtet, in denen bis zu 400 Personen vorübergehend unterkommen sowie kleinere Familienzelte. Die ersten Familien konnten dort bereits einziehen.

"Dass die Regierung von Bangladesch Land bereitgestellt hat, ist in diesem Stadium ungemein wichtig", so der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. "Dort können Unterkünfte für bis zu 150.000 Menschen errichtet werden. Die Bemühungen eines so armen Landes, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen zu helfen, müssen unbedingt unterstützt werden."

Angesichts der hohen Zahl der nach Bangladesch kommenden Flüchtlinge und des immensen Bedarfs benötigt der UNHCR dringend zusätzliche Mittel, um die Menschen schützen und sie mit lebenswichtigen Hilfen versorgen zu können. Aufgrund der katastrophalen humanitären Situation rufen die Hilfsorganisationen dringend zu Spenden auf.

Die Welthungerhilfe stellte am Dienstag 50.000 Euro Soforthilfe bereit. Über ihre langjährige, einheimische Partnerorganisation Anando versorgt die Welthungerhilfe im Distrikt Cox's Bazar bereits 200 Familien mit Nahrungsmitteln. Ein Experte des Nothilfe-Teams der Welthungerhilfe ist auf dem Weg nach Bangladesch, um den Welthungerhilfe-Partner zu unterstützen und die Aufstockung der Hilfe zu organisieren. Als nächstes wird die Ausgabe von Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln für rund 4.500 weitere Personen vorbereitet.

Quellen: www.uno-fluechtlingshilfe.de  | www.welthungerhilfe.de 


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