uno fluechtlingshilfeBonn. - Unter dem Motto "Flüchtlingsrechte sind Menschenrechte" findet am 29. September der Tag des Flüchtlings statt. An diesem Tag wird an die internationale Gemeinschaft appelliert, Verantwortung für Menschen zu übernehmen, die Zuflucht vor Krieg und Verfolgung suchen. "Wir sind heute an einem wichtigen Scheidepunkt angelangt - mit Blick darauf, wie Flüchtlinge wahrgenommen werden und wie die Welt auf ihr Leid reagiert", erklärte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.

Im September 2016 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Erklärung für Flüchtlinge und Migranten verabschiedet. Darin wird klargestellt, dass der Flüchtlingsschutz eine internationale Aufgabe ist. Bisher, so die UNO-Flüchtlingshilfe, tragen aber vor allem die Staaten, die in unmittelbarer Nähe zu den Konfliktregionen liegen, die Hauptlast der Verantwortung. So zum Beispiel Uganda, ein Land, das schon seit langem eine großzügige Aufnahmepraxis von Flüchtlingen aus dem Südsudan verfolgt: Allein im letzten Jahr erhielten hier etwa eine halbe Million südsudanesische Flüchtlinge Schutz und Sicherheit. So werde bei der am schnellsten anwachsenden Flüchtlingsbewegung Uganda die Hauptlast und Verantwortung für die Geflüchteten aufgebürdet.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, fordern daher eine faire Verantwortungsteilung. In Europa werde diese zurzeit durch die mangelnde Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten in Frage gestellt. Im September 2015 wurde von den EU-Staaten ein Abkommen zur Verteilung und Aufnahme von Geflüchteten geschlossen. Danach sollten bis in das Jahr 2017 160.000 Asylsuchende, darunter 106.000 aus Italien und Griechenland, von anderen europäischen Ländern aufgenommen werden. 

Die zwei Jahre sind vorüber. Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe konnten bislang nur knapp 30.000 Flüchtlinge im Rahmen des Abkommens umgesiedelt werden. "Schutz für Menschen auf der Flucht muss die Staatengemeinschaft gemeinsam tragen", so der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. "Gerade deshalb muss so nachdrücklich darauf hingewiesen werden - Flüchtlingsrechte sind Menschenrechte!"

Der Tag des Flüchtlings wird Ende September begangen. Er ist Bestandteil der bundesweiten Interkulturellen Woche, eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Zahlreiche Initiativen, Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Integrationsbeauftragte und Kommunen beteiligen sich an diesem Tag mit Aktionen und Veranstaltungen.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de 


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