amerika 21Santiago. - Die chilenische Polizei geht vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen verstärkt gegen Aktivisten der Mapuche-Indigenen vor, die für die Unabhängigkeit ihrer Territorien eintreten. Das hat amerika21 am Freitag berichtet.

Bei einer Großrazzia unter dem Namen "Operation Hurrikan" hat die Polizei acht Personen festgenommen, die der Coordinadora Auraco Malleco (CAM) angehören. Diese setzt sich für die Unabhängigkeit der Mapuche-Gebiete im Süden Chiles ein. In der Hauptstadt Santiago war es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Besetzungen gekommen, darunter zuerst des Sitzes des Ministeriums für soziale Entwicklung (Conadi), dann der Zentrale der Partei Renovación Nacional des ehemaligen Präsidenten und Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November, Sebastián Piñera.

Seit mehreren Tagen ist auch eine katholische Kirche in Concepción im Süden des Landes besetzt. Die Aktivisten wollten erreichen, dass das Antiterrorgesetz bei derzeit anstehenden Prozessen gegen Mapuche nicht angewendet wird. Vier Gefangene sind mit dieser Forderung seit 114 Tagen im Hungerstreik.Auslöser der Polizeiaktionen waren sich wiederholende Brandanschläge gegen LKWs seit Ende August sowie Brände in drei Kirchen im Süden Chiles. Die Urheberschaft ist umstritten. Die Staatsanwaltschaft hat die Aktionen als terroristische Akte bezeichnet, schreibt amerika21.

Der Mitte-rechts-Kandidat Piñera hatte Präsidentin Michelle Bachelet vorgeworfen, nicht genug durchzugreifen. Wenn diese Vorfälle nicht als Terrorismus gewertet würden, könne dies dazu führen, dass sich die Bürger der Region bewaffnen, warnte Piñera. Bachelet hatte von den Festgenommenen vor einigen Tagen zwar als Kriminelle, aber nicht als Terroristen gesprochen. Eine Verurteilung nach dem Antiterrorgesetz würden zu deutlich höheren Strafen führen.

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Quelle: amerika21.de


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