amerika 21Bogotá. - Im Pazifik-Department Chocó hat die Nationale Befreiungsarmee (ELN) den indigenen Gouverneur Aulio Isarama Forastero ermordet, berichtete das Lateinamerika-Portal amerika21 am Donnerstag. Nach Angaben der ELN wurde Isarama der Kollaboration mit dem Militär bezichtigt und hatte daher befragt werden sollen.

Die mit seiner Entführung und seinem Transport in ein ELN-Camp beauftragte Einheit berichtet, der Gefangene habe die ELN-Mitglieder attackiert. Die Guerilla-Organisation "bedauert den tragischen Zwischenfall". Die ELN rief zudem die eigenen Reihen zur Kontrolle des Verhaltens auf. Sie gab bekannt, alles zu tun, "damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen" und bat die Familie des Opfers um Vergebung für diese "nicht zu entschuldigende Tat".

Zu keiner Zeit sei die Ermordung des Indigenen gewollt gewesen, er hatte lediglich befragt werden sollen. Der Verhandlungsführer der Regierung, Juan Camilo Restrepo, verurteilte den Vorfall als "enttäuschend". Erst am Monatsbeginn ist ein temporaler, bilateraler Waffenstillstand zwischen ELN und Regierung in Kraft getreten, der bis Januar 2018 dauern soll. Die Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos nahm den Mord zum Anlass mit der Auflösung des Waffenstillstands zu drohen und der Guerilla die Verantwortung  zuzuschieben: In der Tat bestünde laut Regierung eine Verletzung der Waffenruhe. Diese Drohung wirkt nahezu sarkastisch, haben doch erst vor wenigen Wochen staatliche Streitkräfte ein Massaker in Tumaco an mindestens 9 Bauern begangen, so amerika21.

Seit Beginn des Jahres 2017 sind mindestens 133 Sprecher sozialer Bewegungen ermordet worden, zuletzt am Wochenende Ramón Alcides García Zapata, Mitglied von Marcha Patriótica und einer Vereinigung von Kokabauern. Diese Morde werden den staatlichen und parastaatlichen Militärs zugeordnet.

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Quelle: amerika21.de/


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