germanwatch Bonn. - Auf der Weltklimakonferenz in Bonn ist am Donnerstag eine von Großbritannien, Kanada und den Marshall-Inseln angeführte Allianz zum Kohleausstieg vorgestellt worden. Deren Mitgliedsländer verpflichten sich, in den nächsten Jahren vollständig aus der Kohleverstromung auszusteigen. Deutschland hingegen drohe den Anschluss an den Ausstieg aus der Kohle zu verpassen, kritisierte Germanwatch.

"Der weltweite Abschied von der Kohle hat begonnen und Deutschland droht den Anschluss zu verpassen", erklärte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Es ist sehr gut, dass eine immer größere Gruppe von Ländern Pläne zum geordneten Kohleausstieg präsentiert. Wenn Deutschland im internationalen Klimaschutz eine Führungsrolle spielen will, muss die nächste Bundesregierung jetzt auch einen klaren Plan für einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohle vorlegen, der zur Umsetzung der Klimaziele  passt."

Klimaszenarien zeigen, so Germanwatch, dass eine weitere Nutzung der Kohle zur Stromerzeugung und die Erreichung der Pariser Klimaziele nicht miteinander vereinbar sind. Bis zur Mitte des Jahrhunderts muss weltweit der Energiesektor ohne Kohle, Öl und Gas auskommen, in den Industrieländern früher. Dabei muss auf die CO2-intensivsten Brennstoffe - zuerst die Braun-, dann die Steinkohle - als erstes verzichtet werden. 

"Die Regierung Trump koordiniert den Abwehrkampf gegen den internationalen Kohleausstieg", sagte Bals. "Deutschland muss jetzt zeigen, dass es auf einem anderen Pfad ist." 

Neben den Initiatoren sind an der Allianz unter anderem Mexiko, Frankreich, Finnland, Neuseeland, Italien und mehrere US-Bundesstaaten beteiligt. Alle diese Länder haben sich zu einem Enddatum für die Kohleverstromung verpflichtet. Die Enddaten liegen zwischen 2021 und 2030.

Quelle: www.germanwatch.org 


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