Berlin. - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat kritisiert, dass die 11. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Buenos Aires ohne materielle Verhandlungsergebnisse beendet worden ist. Wesentliche Fragen, etwa zum Abbau schädlicher Fischereisubventionen, zum elektronischen Handel und zur differenzierten Behandlung von Entwicklungsländern, seien weiterhin ungelöst, erklärte Müller am Donnerstag in Berlin.
"Es ist beschämend, dass die WTO-Konferenz ohne jeden Fortschritt für fairen Handel zu Ende gegangen ist", sagte Entwicklungsminister Müller. "Die Mitglieder konnten sich nicht einmal auf Schritte gegen rechtswidrige Fischerei und Überfischung einigen. Wir brauchen wieder mehr Vertrauen zwischen den Ländern, für greifbare Ergebnisse wie ein Fischereiabkommen. Nur mit solchen konkreten Schritten zeigen wir: Handel ist für die Menschen da."
Ohne Vertrauen zwischen den WTO-Ländern "bekommen wir einen zügellosen Welthandel, der mehr schadet als er nützt", mahnte Müller. Deswegen müssten die Industriestaaten damit beginnen, ihre Märkte für gute Produkte aus Entwicklungsländern weiter zu öffnen und die schädliche Subventionen abzubauen.
"Wir lassen die Entwicklungsländer im Welthandel nicht allein", versicherte Müller. "Die WTO bleibt als multilaterale Plattform wichtig. Denn nur sie gewährleistet, dass Handelsregeln für alle gelten und nicht das Recht des Stärkeren."
Quelle: www.bmz.de