Seefeld. - Die drei Preise für die überzeugendsten Projekte beim Internationalen Wettbewerb Sozialverantwortlicher Tourismus ("TO DO!") gehen in diesem Jahr zweimal nach Ecuador und einmal nach Südafrika. Insgesamt waren 34 Projekte aus 22 Ländern beim Studienkreis für Tourismus und Entwicklung vorgeschlagen worden. Der weit überwiegende Teil davon stammt aus Entwicklungs- und Schwellenländern, die vorbildliche und nachahmenswerte Initiativen für einen sozialverantwortlichen Tourismus ins Leben gerufen haben.
Alle drei Projekte erfüllen laut Studienkreis für Tourismus und Entwicklung in herausragender Weise das Hauptkriterium des TO DO!, die Partizipation der einheimischen Bevölkerung bei der Planung und Realisierung touristischer Projekte. Die Vorhaben schaffen damit alternative Einkommensquellen und stärken das Selbstbewusstsein der einheimischen Bevölkerung.
Eine 13-köpfige Jury hatte die drei Projekte für den TO DO! 2018 nominiert. Im Anschluss daran hatte der Studienkreis ExpertInnen vor Ort entsandt, um die Projekte zu begutachten. Alle drei Prüfungen verliefen durchweg positiv, sodass den folgenden Projekten am 8. März 2018 im Rahmen der ITB in Berlin die gleichwertigen Preise überreicht werden:
Preisträger "Tren Ecuador" (Ecuador)
Das staatliche Unternehmen bietet seit 2010 eine viertägige „Schienen-Kreuzfahrt“ zwischen Guayaquil und Quito mit dem Ziel an, die lokalen Gemeinden entlang der Reisestrecke mit einzubeziehen und zu stärken. Das Konzept beinhaltet die Begegnung mit lokalen Kulturen – zum Beispiel in Cafés, Kunsthandwerkermärkten, Museen, etc. Insgesamt konnten damit über 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. 180 Kleinstunternehmen stehen unter Vertrag und arbeiten nach den Richtlinien von „fair trade“ – inklusive umfassender Beratung und Training.
Preisträger "!Khwa ttu" (Südafrika)
Ziel der Organisation sind die Wiederherstellung und der Erhalt der San-Kultur, deren Lebensräume in den Ländern des südlichen Afrikas liegen. Sie verfolgt dabei drei Schwerpunkte: Zum einen fungiert sie als Restaurant mit diversen Übernachtungsmöglichkeiten als touristischer Anbieter. Zum anderen ist sie ein Berufsausbildungszentrum für junge San, um ihnen – nach Entwurzelung und Vertreibung – eine berufliche Perspektive zu bieten. Dritter Schwerpunkt sind der Einsatz für nachhaltige Naturprojekte und die Förderung kultureller Maßnahmen für den Erhalt der San-Kultur.
Preisträger "Maquipucuna" (Ecuador)
Das Projekt fördert den Schutz der Biodiversität durch behutsame Entwicklung und Ökotourismus. Im Rahmen des Vorhabens wurden dazu beispielsweise ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, eine Eco-Lodge mit touristischen Aktivitäten aufgebaut und Jugendliche durch Ausbildungsprogramme in Umweltthemen geschult. Das Projekt befähigt zudem Gemeinden, eigene Ökotourismus- und Naturschutzprojekte zu errichten. So konnten durch Bio-Landwirtschaft und die faire Produktion von Lebensmitteln wirtschaftliche Alternativen für die lokale Bevölkerung entwickelt werden.
Die TO DO! 2018 Preisverleihung findet am Donnerstag, 8. März 2018 um 16:30 Uhr im Palais am Funkturm auf dem ITB-Gelände in Berlin statt. VertreterInnen aller Projekte sind anwesend und nehmen die Ehrungen entgegen. Die Festrede hält Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der UNESCO-Kommission.
Quelle: www.studienkreis.org