Bonn. - Die Hilfsorganisation CARE hat anlässlich der am 13. April in Genf stattfindenden Geberkonferenz deutlich mehr finanzielle Unterstützung für die Bewältigung der humanitären Krise in der Demokratischen Republik Kongo gefordert. Um das Überleben der Menschen im Kongo 2018 zu sichern, werden laut den Vereinten Nationen rund 1,4 Milliarden Euro Hilfsgelder benötigt – viermal so viel, wie im vergangenen Jahr für die Nothilfe im Kongo zur Verfügung stand.
"Die Krise im Kongo wird als humanitärer Tsunami bezeichnet, der unter dem Radar der Weltöffentlichkeit wütet. Es wird wenig darüber berichtet, dass sich die Lage weiterhin verschlechtert und der blutige Konflikt jeden Tag Menschenleben fordert", erklärte CARE-Nothilfeteamleiterin Malgorzata Markert, die aktuell die CARE-Hilfe für kongolesische Flüchtlinge in Uganda unterstützt. "Die Lage ist mehr als dramatisch. Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr 13 Millionen Menschen im Kongo humanitäre Hilfe benötigen werden. Das ist im Durchschnitt etwa jeder sechste Einwohner."
Nach Angaben der Vereinten Nationen hungern in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 7,5 Millionen Menschen – 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sind über zwei Millionen Kinder von akuter Mangelernährung betroffen.
Die Eskalation des Konflikts zwang im Vorjahr hunderttausende Menschen zur Flucht, darunter viele Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt und andere Gräueltaten erlebten. Rund 740.000 Kongolesen sind in die Nachbarländer Angola, Burundi, Ruanda, Uganda und Sambia geflüchtet.
"Die humanitäre Situation im Kongo ist sehr komplex”, berichtete Markert. "Aus finanziellen Gründen ist es uns derzeit nicht möglich, alle Menschen mit Nothilfe zu erreichen. Wir brauchen dringend Unterstützung, sonst können wir nicht garantieren, dass alle überleben. Zusätzlich appellieren wir an alle Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft, sich stärker für die Beendigung des Konfliktes zu engagieren."
Quelle: www.care.de