bmz 100Mossul. - Zum Abschluss seiner Irak-Reise hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als erster europäischer Minister das schwer zerstörte Mossul besucht. Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am Dienstag mitteilte, hat sich Müller ein Bild vom deutschen Engagement beim Wiederaufbau gemacht. Das BMZ hatte im vergangenen Jahr rund 105 Millionen Euro in Mossul investiert.

"Keine andere irakische Stadt hat mehr unter dem IS-Terror gelitten als Mossul", erklärte Entwicklungsminister Müller. "Hier wurde das Kalifat ausgerufen – über eine Million Menschen, darunter 500.000 Kinder, sind geflohen. Straßen und Häuser sind zerstört, Minen und versteckte Sprengfallen haben Teile der Stadt unbewohnbar gemacht."

In den letzten Monaten wurden mit deutscher Unterstützung Schulen und Wohnungen aufgebaut, so das BMZ. Etwa 700.000 Binnenvertriebene hätten so bereits zurückkehren können. Deutschland setze dabei den Schwerpunkt auf Versorgung der Kinder – nur zehn Prozent konnten in den Jahren der IS-Herrschaft überhaupt zur Schule gehen – und den Aufbau von Gesundheitseinrichtungen.

Minister Müller startete dazu ein "Cash-for-Work-Programm" zum Wiederaufbau, das für einige tausend Familien sofort verfügbare Einkommen und Beschäftigung schafft. 2017 investierte das Entwicklungsministerium insgesamt 105 Millionen Euro in Mossul. Mit deutscher Hilfe wurden so 180 Schulen für 120.000 Kinder aufgebaut. 2018 sollen 10.000 neue Jobs in Mossul entstehen.

"Angesichts der dramatischen Lage, müssen wir den Wiederaufbau in Mossul und im Nord-Irak weiter unterstützen", sagte Entwicklungsminister Müller. "Wir dürfen mit unseren Engagement im Irak und der gesamten Krisenregion rund um Syrien nicht nachlassen, damit der Terrorismus nicht wieder Fuß fassen kann."

Müller war am Samstag zu seiner ersten Auslandsreise seit seiner Bestätigung im Amt in den Irak aufgebrochen. Dort führte er unter anderem mit der irakischen Regierung, dem Parlamentspräsidenten, dem Ministerpräsidenten der Region Kurdistan-Irak sowie dem geistlichen Oberhaupt der Jesiden, Baba Sheikh, Gespräche über politische Reformen und den Versöhnungsprozess im Land.

In Erbil hatte Müller das erste Migrationsberatungszentrum im Irak und in Nahost eröffnet. Das Zentrum unterstützt die lokale Bevölkerung (einschließlich Rückkehrern) mit dem Ziel, im Irak eine Beschäftigung zu finden. Es arbeitet dabei eng mit den irakischen Arbeitsbehörden, mit Nichtregierungsorganisationen und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zusammen. Außerdem informiert das Zentrum über die Gefahren irregulärer Migration.

Quelle: www.bmz.de 


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