worldvisionBerlin. - Eine Petition mit über 18.000 Unterschriften hat die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision an den Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, vor dem Reichstag in Berlin überreicht. Die Unterzeichner fordern, dass die Bundesregierung deutlich mehr für die Bildung von Kindern auf der Flucht tut.

Allein vor dem Krieg in Syrien sind über 2,5 Millionen Kinder geflüchtet. Davon sind 740.000 im Schulalter – aber sie können keine Schule besuchen, so World Vision. Diese Situation führe dazu, dass eine "verlorene Generation" heranwächst, die mangels Qualifikation auch kaum Möglichkeiten hat, Syrien nach dem Krieg wieder aufzubauen. Bildung wirke zudem psychisch stabilisierend und schütze Kinder in Krisensituationen vor Übergriffen und Missbrauch.

"Investitionen in die Bildung dieser Kinder sind deshalb auch Investitionen in Nothilfe und Wiederaufbau", erklärte der Vorsitzende von World Vision Deutschland, Christoph Waffenschmidt. "Zusammen mit über 18.000 Unterzeichnern der Petition fordern wir deshalb, dass zum Beispiel in den Flüchtlingslagern rund um Syrien viel mehr und bessere Bildungsangebote finanziert werden. Das kann und muss auch die Bundesregierung unterstützen."

World Vision hatte im März mit einem Mahnmal aus 740 Teddybären auf dem Berliner Gendarmenmarkt auf die Situation geflüchteter Kinder aufmerksam gemacht. Mit der Petition unter dem Motto "jede Kindheit zählt" werden die Forderungen von World Vision jetzt auch an die Politik herangetragen.

Christoph Waffenschmidt: "Wir werden nicht aufhören, Druck auf die Politik auszuüben. Die Bundesregierung muss innerhalb der humanitären Hilfe deutlich mehr Geld für Bildung ausgeben und erkennen, dass Bildung eine absolut notwendige Maßnahme ist!"

World Vision fordert deshalb, dass die Bundesregierung den weltweiten Fonds "Education Cannot Wait" mit jährlich 50 Millionen Euro unterstützt. Der Wert lag 2017 bei einmalig 17 Millionen Euro. Außerdem solle in den Budgets für humanitäre Hilfe ein Zielwert von acht Prozent für Bildung festgelegt werden. Bislang gibt es keinen Zielwert.

Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel "Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden" kümmert sich World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht. Die Programme unterstützen Bildung, Beteiligung und Kinderschutzmaßnahmen sowie Rehabilitationshilfen und eine Betreuung in Kinderzentren, in denen Mädchen und Jungen während einer Krise zur Ruhe kommen und lernen können. 

Quelle: www.worldvision.de 


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