handicap internationalMünchen. - Zum Weltbildungstag am 8. September erinnert die Hilfsorganisation Handicap International an die 32 Millionen Kinder mit Behinderungen, die weltweit nicht zur Schule gehen können. Besonders in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen schränken zahlreiche Faktoren ihre Chance auf Bildung ein. Mit der Kampagne "Schule für alle" (#school4all) macht Handicap International auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam und setzt sich dafür ein, dass jedes Kind zur Schule gehen kann – ob mit oder ohne Behinderung.

Der achtjährige Saiful lebt im Rohingya-Flüchtlingscamp von Kutupalong im südlichen Bangladesch. Aufgrund einer Fehlbildung musste ihm im Alter von zwei Jahren sein rechtes Bein amputiert werden. Weltweit bleibt Millionen Kindern in ähnlichen Situationen der Zugang zu Bildung verwehrt: Kinder mit Behinderung werden am häufigsten vom Bildungssystem ausgeschlossen. Durch die fehlende Schulbildung steigt das Armutsrisiko und die Wahrscheinlichkeit ausgegrenzt, diskriminiert oder Opfer von Gewalt zu werden – ein Teufelskreis, so Handicap International.

Um allen jungen Menschen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und die Öffentlichkeit zu mobilisieren, ruft die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) mit der Kampagne #school4all zu mehr Inklusion auf. HI engagiert sich seit vielen Jahren in diesem Bereich: Allein im Jahr 2017 erhielten 144.604 Kinder durch Projekte von HI Zugang zur Schulbildung. Auch Saiful kann dank einer Prothese und Reha-Maßnahmen von HI in Bangladesch zur Schule gehen. HI schulte seine Lehrkräfte und beriet die Schule bei Anpassungen des Gebäudes. So wurden tiefer hängende Tafeln angebracht und die sanitären Anlagen barrierefrei umgebaut. Saiful träumt davon, Pilot zu werden: "Wenn ich einmal groß bin, will ich fliegen!"

Weltweit gibt es zahlreiche Herausforderungen, um die Bildungssituation für Kinder mit Behinderungen zu verbessern. Besonders in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen sind Eltern und lokale Behörden oft nicht ausreichend über das Thema Behinderung informiert und dafür sensibilisiert. So entstehen negative Einstellungen und Vorurteile gegenüber Kindern mit Behinderung.

Auch im konkreten Schulalltag schränken zahlreiche Faktoren die Chancen auf inklusive Bildung ein, so HI: Die Hindernisse beginnen häufig bereits auf dem Weg zur Schule, wenn Transportmittel wie Schulbusse nicht auf die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung ausgelegt sind. Auch viele Schulgebäude sind nicht barrierefrei und es mangelt beispielsweise an Rampen für Kinder mit Gehbehinderung oder genügend Tageslicht für Kinder mit Sehbehinderung. Zudem stimmen viele Lehrkräfte die Gestaltung ihres Unterrichts nicht auf Kinder mit Behinderungen ab.

Quelle: www.handicap-international.de 


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