cbmBerlin. - Blindheit und Armut hängen in Entwicklungsländern eng zusammen: Wer arm ist, kann sich häufig eine medizinisch notwendige Augenbehandlung nicht leisten und erblindet damit viel wahrscheinlicher an der Erkrankung. Und wer blind ist, findet oft keine bezahlte Arbeitsstelle, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. So bedeutet eine Sehbehinderung in Entwicklungsländern, oft auch arm zu sein - ein Teufelskreis droht. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) zum Welttag des Sehens am 11. Oktober hin.

Um das zu ändern, helfen die beiden Organisationen Menschen in betroffenen Ländern und Regionen, der Armutsfalle zu entkommen. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf die wirtschaftlich schwachen Regionen der Welt. Weltweit sind 36 Millionen Menschen blind und 217 Millionen Menschen sehbehindert, obwohl mehr als 75 Prozent aller Erblindungen und Sehbehinderungen vermieden oder geheilt werden könnten. Grauer Star ist in Entwicklungsländern die häufigste Blindheitsursache.

Wie eng der Zusammenhang von Armut und Behinderung ist, hat auch der Tansanier Mazaga Mahorosho am eigenen Leib erfahren. Er handelte mit Getreide, kaufte es auf Reisen auf dem Land ein und verkaufte es auf dem Markt in der Stadt Daressalam. Damit ernährte er seine siebenköpfige Familie und konnte sogar ein bisschen sparen. Die wenigen Rücklagen waren aber schnell aufgebraucht, als der 45-Jährige immer weniger sehen und deshalb nicht mehr arbeiten konnte. Die Familie rationierte das Essen und Mahorosho machte sich große Sorgen um die Zukunft.

Erst als er von einem Augenkrankenhaus hörte, das die CBM in Daressalam fördert, schöpfte er Hoffnung. Der Augenarzt stellte fest, dass eine Operation ihn heilen kann. Denn der Graue Star trübte seine Linse. Der Eingriff bei Mahorosho verlief ohne Komplikationen. Der Familienvater kann wieder sehen und freut sich, seine Geschäfte fortsetzen zu können. Jetzt sieht er die Zukunft mit anderen Augen.

"Mit anderen Augen - weltweit Armut verhindern" heißt auch das Motto, unter dem das DKVB und die CBM in der Woche des Sehens aktiv sind. Gemeinsam informieren sie über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Augenerkrankungen weltweit. Beide Organisationen unterstützen in Entwicklungsländern Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von einheimischen Augenärzten. Außerdem beteiligen sie sich an der Kampagne "VISION 2020" unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ebenfalls zum Ziel hat, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung zu überwinden.

Getragen wird die Woche des Sehens neben der CBM und dem DKVB vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.

=> www.woche-des-sehens.de 

Quelle: www.cbm.de 


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