aertze o gBerlin. - Mehr als 10.000 Menschen sind in der Zentralafrikanischen Republik vor Kämpfen und Brandschatzungen auf das Krankenhausgelände der zentralafrikanischen Stadt Batangafo geflüchtet. In dem Krankenhaus arbeiten auch Teams von Ärzte ohne Grenzen. Die Kämpfe im Norden der Zentralafrikanischen Republik hatten dazu geführt, dass drei Vertriebenenlager, zahlreiche Wohnhäuser und ein Markt abgebrannt wurden. Mehrere hundert Menschen flohen in die Umgebung der Stadt.

Die Teams von Ärzte ohne Grenzen im Krankenhaus von Batangafo behandelten 20 Verletzte. Zehn von ihnen benötigten Notoperationen. Zwei der Patienten starben an schweren Verbrennungen, teilte Ärzte ohne Grenzen in Berlin mit. Um die zahlreichen Vertriebenen auf dem Krankenhausgelände versorgen zu können und um Durchfall- und Atemwegserkrankungen vorzubeugen, errichtete das Team zusätzliche Latrinen und Duschen. Außerdem versorgen medizinische Mitarbeiter die Vertriebenen.

Auch in der Stadt Bambari im Zentrum des Landes gab es laut Ärzte ohne Grenzen in der vergangenen Woche gewaltsame Zusammenstöße. Die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen dort behandelten zwölf Verletzte.

"Die Lage in Batangafo und Bambari ist nach wie vor sehr angespannt. Unsere Hauptsorge gilt dem Schutz der Bevölkerung und der medizinischen Einrichtungen", sagte Omar Ahmed Abenza, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen. "Wir konnten die Verwundeten versorgen, die zu uns kamen. Doch noch immer sind die Spannungen in den beiden Städten deutlich spürbar. Wir verlangen von allen am Konflikt beteiligten Parteien, die Versorgung aller Hilfsbedürftigen zu ermöglichen. Die humanitäre Lage in der Zentralafrikanischen Republik bleibt besorgniserregend. Vielen Vertriebenen fehlt es ohnehin schon an Nahrung, Unterkünften und grundlegender Versorgung. Der jüngste Ausbruch von Gewalt macht ihre sehr angespannte Situation noch prekärer."

Ärzte ohne Grenzen ist seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik tätig. Die Organisation betreibt 12 Projekte in 7 der 17 Präfekturen des Landes, in dem seit Jahren Konflikte herrschen. Die Zivilbevölkerung leidet am meisten darunter. Von den 4,5 Millionen Einwohnern sind 690.000 Menschen im eigenen Land auf der Flucht, weitere 570.000 sind in Nachbarstaaten geflohen. Im ersten Quartal 2018 führten die Teams von Ärzte ohne Grenzen mehr als 377.000 kostenlose ambulante Konsultationen durch und behandelten mehr als 270.000 Malaria-Patienten.

Quelle: www.aerzte-ohne-grenzen.de 


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