Uschi EidBerlin (epo). - Für viele Menschen in Entwicklungsländer ist sauberes Wasser noch immer eine Zukunftsvision. Darauf hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Uschi Eid, anlässlich des Weltwassertages am 22. März hingewiesen. Rund 1,2 Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, sagte die Staatssekretärin. 


"Die Vereinten Nationen sprechen berechtigt von einer weltweiten Wasserkrise", betonte Eid. Mit Blick auf die am 22. März beginnende Dekade "Wasser für das Leben" der Vereinten Nationen, forderte die Parlamentarische Staatssekretärin: "Die Zeit bis 2015 muss zu einem Jahrzehnt des Wassers werden, indem alle Länder - Entwicklungs- und Industrieländer - ihre Anstrengungen bündeln und erhöhen um das Millenniumsziel zu erreichen". Das bedeute, dass bis 2015 für zusätzliche 600 Millionen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser sichergestellt werden müsse. Es müsse klar sein, dass nachhaltige Entwicklung, die Erreichung aller Millenniumsentwicklungsziele und sichere Wasserversorgung eng miteinander verknüpft seien.

Wasser sei eine Schlüsselfrage für den Fortschritt in vielen Ländern und eines der effektivsten Instrumente zur Armutsbekämpfung, erklärte Eid. "Sauberes Wasser bedeutet Gesundheit, Nahrung, Wohlergehen. Wasser ist eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft." Vor allem in ländlichen Regionen stünden die Menschen in einem Teufelskreis. "Aufgrund ihrer Armut haben die Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und sie bleiben arm, weil ihnen eine bezahlbare Wasserversorgung verwehrt wird", so Eid.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit habe diese Herausforderung angenommen. Die Sicherung der lebensnotwendigen Wasserressourcen sei Schwerpunkt der Kooperation mit 27 Entwicklungsländern, so das Entwicklungsministerium (BMZ). Deutschland sei in der EU der größte Geber im Wassersektor, weltweit der zweitgrößte. Jährlich stelle die Bundesregierung dazu 350 Millionen Euro zur Verfügung.

In den 2001 auf der Grundlage der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen formulierten Millenniums-Entwicklungszielen hat sich die Weltgemeinschaft darauf festgelegt, den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Basisversorgung haben, bis 2015 zu halbieren. Der zu Beginn des Jahres veröffentlichte Bericht der Task Force für das UN Millennium Projekt zeige jedoch, dass die Fortschritte im Wasserbereich nicht ausreichten, erklärte das BMZ. Noch immer könnten 1,2 Milliarden Menschen ihr Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser nicht wahrnehmen. 2,4 Milliarden Menschen lebten ohne Abwasserentsorgung. Um das Wasserziel bis 2015 zu erreichen, müssten täglich ca. 300.000 Menschen neu mit Wasser versorgt und 475.000 Menschen neu mit Zugang zu sanitären Anlagen ausgestattet werden.

  BMZ


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.