greenpeace Hamburg. - Zum Recycling bestimmter Plastikmüll aus Deutschland wird in Malaysia illegal entsorgt und unter freiem Himmel verbrannt. Der am Dienstag veröffentlichte Greenpeace-Report "The Recycling Myth" zeigt, dass in dem südostasiatischen Land Plastikverpackungen aus 19 Industrieländern nicht vorschriftsmäßig wiederverwertet werden. Die ungeregelte Entsorgung schadet der Umwelt und stellt eine Gesundheitsgefahr für Menschen dar.

"Die Flut an Plastikmüll lässt sich nur eindämmen, indem weniger Kunststoffe produziert werden", erklärte Manfred Santen von Greenpeace Deutschland. "Die Bundesregierung muss einen überprüfbaren Plan mit Zwischenzielen entwickeln, um die Masse an Plastik zu reduzieren. Illegale Plastikmüll-Exporte müssen mit klaren Regeln und strengen Kontrollen verhindert werden."

Als viertgrößter Importeur von Plastikmüll habe Deutschland einen wesentlichen Anteil an den Umweltschäden durch Plastikmüll in Malaysia, so Greenpeace. Zwar gehe die malaysische Regierung gegen illegale Entsorgungsbetriebe vor und habe seit Jahresbeginn 114 dieser Anlagen geschlossen. Die Untersuchung von Greenpeace zeige aber, dass sich an vielen dieser Standorte noch immer große Mengen an importierten Kunststoffabfällen finden. Die Plastikreste würden an Straßenrändern im Freien verbrannt oder deponiert, verrotteten oftmals in der Nähe von Gewässern oder in verlassenen Gebäuden.

Greenpeace forderte die Regierung in Malaysia auf, die gesetzlichen Vorgaben durchzusetzen und die Deponien zu sanieren, um dauerhafte Schäden für Menschen und Umwelt zu vermeiden. Von den Plastikmüll exportierenden Ländern verlangte Greenpeace, konsequent gegen illegale Praktiken in der Entsorgungsbranche vorzugehen. Malaysia und andere Länder in Asien und Südostasien dürften nicht als Deponie für Kunststoffabfälle aus den reichen Industrieländern genutzt werden.

Der von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Montag vorgelegte Fünf-Punkte-Plan zur Vermeidung von Plastikmüll ist nach Einschätzung von Greenpeace ein Schritt in die richtige Richtung, aber bei weitem nicht ausreichend. "Es fehlen klare Reduktionsziele und vor allem regulatorische Maßnahmen, die sicherstellen, dass es nicht bei Absichtserklärungen der Hersteller von Wegwerfplastik bleibt", so Santen.

In Malaysia wird deutlich mehr Plastikmüll importiert, seit China Anfang des Jahres ein weitreichendes Einfuhrverbot verhängte. Allein die Importe aus den USA lagen zwischen Januar und Juli mit gut 195.000 Tonnen dreimal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Deutschland ist hinter den USA, Japan und Großbritannien der viertgrößte Exporteur von Kunststoffabfällen nach Malaysia.

=> Greenpeace Report Plastikmüll 

Quelle: www.greenpeace.de 


Kommentare   

0 #1 Müller Albert 2019-06-19 19:08
Ich finde es sehr wichtig das von der Wirtschaft Überlegungen getroffen werden beim herstellen von Produkten die Entsorgung gewährleistet wird was damit geschieht. Kann man mit gutem Gewissen in die Länder reisen wo deutscher Müll landet. Wir haben immer noch die Geschichte der Kriege jetzt haben wir die Geschichte des Mülls die uns deutschen anhaftet.
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