Berlin. - Im Libanon leiden rund 350.000 Flüchtlinge unter extremen Witterungsbedingungen. Aufgrund starker Schneestürme und einer Kältewelle breiten sich in den Flüchtlingscamps im Bekaa-Tal Krankheiten aus. Aktion gegen den Hunger versorgt die Betroffenen mit dem Nötigsten.
"Viele Flüchtlinge sind durch die harschen Witterungsbedingungen in der Bekaa-Ebene an Lungenentzündung, Fieber und Grippe erkrankt", berichtete Beatriz Navarro, Landesdirektorin von Aktion gegen den Hunger Libanon. "Besonders schwierig ist die Situation für Kinder und ältere Menschen, da ihr Immunsystem schwächer und somit anfälliger für Krankheiten ist. Überschwemmungen, kontaminiertes Wasser und die unzureichende sanitäre Infrastruktur sind eine sehr große Gefahr für die Gesundheit der Menschen im Lager."
Die Entwässerungskanäle in den Flüchtlingslagern wurden nicht tief genug gegraben und sind den Wassermassen, welche die Winterstürme mit sich brachten, nicht gewachsen. "Wir kämpfen an vielen Fronten gleichzeitig. Wir pumpen das Wasser ab und versuchen zu verhindern, dass die überfluteten Gebiete mit Abwasser kontaminiert werden", sagte Navarro. "Das Sanitär- und Abwassersystem in den Flüchtlingssiedlungen war nur als Übergangslösung gedacht. Nun wird es seit fast acht Jahren von 350.000 syrischen Flüchtlingen genutzt."
Die Teams von Aktion gegen den Hunger arbeiten Hand in Hand mit den betroffenen Gemeinden. Sie versuchen die Folgen der Kältewelle einzudämmen und helfen dabei, die Lager besser gegen künftige Stürme zu schützen. "Die provisorischen Unterkünfte in den Flüchtlingslagern haben durch die Stürme stark gelitten und die Dächer halten den Schneemassen kaum stand", erklärte Marcial Rodríguez, Koordinator von Aktion gegen den Hunger in der Bekaa-Ebene. "Wir verteilen Plastikplanen an die Familien, damit sie ihre Zelte besser gegen den Wind schützen können." Zudem erhalten die Notleidenden Matratzen, Decken, Hygieneartikel, wärmende Kleidung und Schneeschippen.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2006 im Libanon tätig und kümmert sich seit 2011 insbesondere um die zahlreichen syrischen Flüchtlinge, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind.
Quelle: www.aktiongegendenhunger.de