unesco deBonn. - Am 3. Mai ist Welttag der Pressefreiheit. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto "Medien für Demokratie: Journalismus und Wahlen in Zeiten der Desinformation". In über 50 Veranstaltungen setzen sich Expertinnen und Experten weltweit für das Recht auf Meinungsfreiheit und den Zugang zu Informationen ein. Der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit geht an die inhaftierten Journalisten Kyaw Soe Oo und Wa Lone aus Myanmar.

"Journalistische Berichterstattung spielt eine zentrale Rolle bei der politischen Meinungsbildung, insbesondere im Vorfeld von Wahlen", erklärte Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. Sie solle neutral die Vielfalt der Positionen vermitteln, um Bürgerinnen und Bürgern informierte Entscheidungen zu ermöglichen. "Weltweit, auch in Europa und Deutschland, beobachten wir einen erschreckenden Anstieg von Desinformationskampagnen, besonders über soziale Medien. Das ist eine gefährliche Entwicklung für die Demokratie. Unabhängiger und professioneller Journalismus ist hier mehr denn je gefordert, um Meinungen Fakten gegenüberzustellen und Transparenz zu schaffen."

Aufgrund ihres Einsatzes für die Presse- und Meinungsfreiheit und eine transparente Berichterstattung erhalten in diesem Jahr Kyaw Soe Oo und Wa Lone aus Myanmar den UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit. Die beiden Journalisten wurden nach ihrer Festnahme in Yangon am 12. Dezember 2017 zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem sie für die Nachrichtenagentur Reuters über mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen in Myanmars Teilstaat Rakhine berichtet hatten. Thema ihrer Dokumentation waren Verbrechen an den Rohingya. Der Preis wurde am 2. Mai in Addis Abeba verliehen.

Der Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit wird seit 1997 jährlich von der UNESCO vergeben. Er zeichnet Personen oder Organisationen aus, die oft unter hohem Risiko einen herausragenden Beitrag zur Verteidigung oder Förderung der Pressefreiheit geleistet haben. Der Preis ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano Isaza benannt, der 1986 vor dem Redaktionsgebäude seiner Zeitung in Bogotá hingerichtet wurde.

Quelle: www.unesco.de 


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