oxfamBerlin. - Ein Bündnis aus 18 Hilfsorganisationen hat vor einer dramatischen Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo gewarnt, wo durch anhaltende Kämpfe mehr als 60.000 Menschen vertrieben wurden. Die geflohenen Menschen müssen in unsicheren Unterkünften ausharren, ohne Zugang zu genügend Nahrung, sauberem Trinkwasser und angemessenen sanitären Einrichtungen. Die dramatische Situation wird verschärft durch die regionale Nähe zu den vom Ebola-Virus betroffenen Gebieten.

Dringende Maßnahmen sind erforderlich, um Zehntausenden Menschen zu helfen, die nach bewaffneten Angriffen im Osten der Demokratischen Republik Kongo aus ihrer Heimat fliehen mussten. Dazu rufen 18 humanitäre Organisationen auf, darunter Oxfam, Save the Children, International Rescue Committee (IRC) und CARE. Die Menschen sind zwischen der Grenze zu Uganda und einem Gebiet der DR Kongo gefangen, das von bewaffneten Gruppen terrorisiert wird. Zudem liegen die vom Ebola-Virus betroffenen Gebiete in der Nähe. Die Krankheit hat bereits über 950 Menschen in der Region das Leben gekostet.

Hintergrund sind bewaffnete Angriffe, die am 30. März begannen und einen Monat lang im Gebiet von Beni, Nord-Kivu, andauerten. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden wurden allein im April über 60.000 Menschen vertrieben. 7.000 von ihnen haben in einer Grundschule Unterschlupf gefunden, nur einen Kilometer vom Grenzübergang zu Uganda entfernt. Die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten ist hoch, da das einzige zur Verfügung stehende Trinkwasser aus einem Fluss stammt und es nur wenige Toiletten in der Schule gibt. Da es dort kein Essen gibt, ist für viele Menschen der einzige Weg, an Nahrung zu gelangen, in ihre Dörfer zurückzukehren, wo sie sich nicht sicher fühlen.

Oxfams Leiter des Humanitären Hilfsprogramms in der DR Kongo, Tamba Emmanuel Danmbi-saa, erklärte: "Das ist eine zutiefst beunruhigende Situation. Diese Menschen haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren und werden gezwungen, unter beengten und unhygienischen Bedingungen in einem Gebiet zu leben, in dem Ebola nach wie vor eine große Bedrohung darstellt. Diese Menschen brauchen dringend Nahrung, angemessene sanitäre Einrichtungen sowie sauberes Wasser und gesundheitliche Versorgung."

Den humanitären Organisationen zufolge erschwert die anhaltende Gewalt in der Region, die Menschen mit Hilfsleistungen zu erreichen. Währenddessen bereiten sich die ugandischen Behörden auf weitere Flüchtlinge vor. In Uganda hätten sie neben dem nötigen Schutz auch besseren Zugang zu grundlegenden Leistungen wie einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Jedoch gibt es Berichte, dass Menschen an mindestens 16 offiziellen Übergängen am Grenzübertritt nach Uganda gehindert werden.

Infolgedessen bleibt den Vertriebenen kaum eine andere Wahl, als in ihre Dörfer zurückzukehren, wo sie jedoch von weiteren Angriffen bedroht sind. Andere meiden offizielle Grenzpunkte und versuchen die Grenze irregulär durch die Wälder oder mit dem Boot zu überqueren. Dadurch steigt jedoch das Risiko der Ausbreitung von Ebola, da die Menschen nicht wie an den offiziellen Grenzübergängen auf die Krankheit untersucht werden.

"Die Regierungen auf beiden Seiten der Grenze müssen mit der humanitären Gemeinschaft zusammenarbeiten, um die Vertriebenen zu schützen und die dringend benötigte Hilfe zu leisten", forderte Elijah Okeyo, Landesdirektor des International Rescue Committee in Uganda.

Humanitäre Organisationen, der UNHCR und die ugandische Regierung bereiten sich darauf vor, die Vertriebenen aufzunehmen. Die 18 humanitären Organisationen fordern die kongolesischen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass die Vertriebenen ungehindert und sicher nach Uganda gelangen können.

Quelle: www.oxfam.de 


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