dsw neuHannover. - Die Weltbevölkerung wird von heute rund 7,7 Milliarden Menschen auf 9,7 Milliarden 2050 und 10,9 Milliarden im Jahr 2100 wachsen. Das geht aus den neuesten Weltbevölkerungsprojektionen der Vereinten Nationen (UN) hervor. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) warnte jedoch, ohne zusätzliche Familienplanungsangebote werde die Fertilitätsrate in Afrika nicht wie von den UN erwartet sinken.

Zwar ist die Fertilität in den meisten Ländern in den vergangenen Jahren zurückgegangen, doch gerade in Afrika ist sie weiterhin hoch und sinkt vergleichsweise langsam. Frauen bekommen in Afrika derzeit durchschnittlich 4,4 Kinder, deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 2,5 Kindern pro Frau.

Die UN gehen in ihren Projektionen davon aus, dass die Fertilitätsrate in Afrika bis 2100 auf 2,1 Kinder pro Frau sinkt. Wegen der sehr jungen Altersstrukturen werden Bevölkerungen in Afrika trotz der Senkung der Fertilitätsraten noch für einige Zeit wachsen. Die Vereinten Nationen weisen außerdem darauf hin, dass sich die Zahl der potentiellen Mütter in Afrika bis zum Jahre 2050 verdoppeln wird.

"Angesichts der Tatsache, dass rund 214 Millionen Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern bis heute keinen Zugang zu Familienplanungsangeboten haben, sehe ich die Rückgänge bei der Fertilität in Gefahr", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). "Nur wenn es gelingt, dass die reproduktiven Rechte und die Entscheidungsfreiheit der Frauen vor allem durch Zugang zu Verhütungsmitteln gestärkt sowie ihre Lebensbedingungen und Zukunftschancen durch Aufklärung, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten verbessert werden, sind die neuen UN-Projektionen realistisch."

Andernfalls drohe die Gefahr, dass das Bevölkerungswachstum wieder an Fahrt aufnimmt, warnte Bähr. "Bereits die heutige Bevölkerungszunahme stellt die Entwicklungsländer vor große Herausforderungen hinsichtlich der Gesundheitsversorgung und Bildung ihrer Bevölkerung. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara wird sich die Einwohnerzahl bis 2050 voraussichtlich verdoppeln."

Quelle: www.dsw.org 


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