tdh 200Osnabrück. - Die Zahl der Kinder, die in bewaffneten Konflikten getötet oder verstümmelt wurden, ist im Jahr 2018 weiter gestiegen. Dies belegt ein UN-Bericht zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten, der in New York veröffentlicht wurde. Demnach wurden rund 12.000 Mädchen und Jungen im Jahr 2018 Opfer von Kriegen oder bewaffneten Konflikten.

"Das ist ein trauriger Rekord. Nach 8.000 Opfern 2016 und 10.000 2017 ist der negative Trend ungebrochen", sagte Birte Kötter, Sprecherin der Kinderhilfsorganisation terre des hommes. "Diese Zahlen sind auch das Ergebnis der Bombardierung von Schulen, Krankenhäusern und Marktplätzen in Syrien und im Jemen, der fast ausschließlich Zivilisten zum Opfer fallen, darunter immer wieder viele Kinder. Das muss endlich aufhören."

Mit dem Bericht veröffentlichen die Vereinten Nationen zugleich eine jährliche "Liste der Schande" derjenigen Länder und Kriegsparteien, die sich schwerer Gewalttaten und Verbrechen gegen Kinder schuldig gemacht haben. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate fehlen auf dieser Liste, obwohl die von ihnen geführte Militärkoalition für massive Angriffe auf die Zivilbevölkerung im Jemenkrieg verantwortlich ist.

"Ein weiteres Mal vergibt der UN-Generalsekretär offenbar aus politischer Rücksichtnahme die Chance, die Militärkoalition für ihren Krieg gegen Zivilisten verantwortlich zu machen", so Birte Kötter. "Das sinnvolle Instrument der Liste, das Anprangern auf internationaler Ebene, wird durch diese willkürliche Praxis entwertet. Dies sollte die Bundesregierung am Freitag bei der Aussprache über den Bericht im UN-Sicherheitsrat unbedingt zur Sprache bringen."

Terre des hommes forderte in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, den Vorgaben des Koalitionsvertrages zu folgen und weitere Rüstungsexporte an die Kriegsparteien im Jemen konsequent zu verbieten. "Die Schlupflöcher über den Weg der Kooperation mit europäischen Partnern sind nicht zu akzeptieren. Es wird Zeit, dass Deutschland endlich ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz verabschiedet. Mit dem Tod von Kindern darf es keine Geschäfte geben", sagte Birte Kötter.

Quelle: www.tdh.de