Friedrichsdorf. - Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat die Ankündigung von Kanzlerin Angela Merkel begrüßt, für die nächsten drei Jahre insgesamt eine Milliarde Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria bereitzustellen. "Noch immer ist Aids weltweit Todesursache Nummer Eins von Frauen unter 50 Jahren", sagte Marwin Meier, Referent für Gesundheit.
"Es ist ein Fehler zu glauben, wir hätten diese großen Armutskrankheiten schon besiegt", betonte Marwin Meier. "Nach signifikanten Erfolgen in der Bekämpfung schwächelt leider inzwischen die Bereitschaft der Geber, den großen Epidemien endlich den Garaus zu machen."
Mit aktiver finanzieller Unterstützung der G8 Staatschefs im Jahr 2002 war der Globale Fonds gegründet worden. Er hat seitdem mit seinen Programmen 27 Millionen Menschen davor bewahrt, an den drei großen Armutskrankheiten zu sterben. Gemessen an der Wirtschaftskraft Deutschlands als viertreichstes Land der Erde fordert World Vision als Mitglied des "Aktionsbündnis gegen AIDS" mindestens 1,2 Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2023.
"Wir freuen uns aber sehr über eine deutliche Steigerung der Mittel von 850 auf 1 Milliarde Euro durch Deutschland. Diese Geste der Kanzlerin ermutigt hoffentlich andere Geber dazu, mit weiteren Erhöhungen und Beiträgen die Wiederauffüllungskonferenz am 10. Oktober in Lyon zu einem Erfolg zu machen und mindestens 14 Milliarden Euro zu mobilisieren", sagte Meier.
In seinen langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit ist der Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria eine der Prioritäten der Kinderhilfsorganisation.
Auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) begrüßte die Investitionen im Kampf gegen globale Krankheiten: "Mit der Ankündigung der Bundeskanzlerin, eine Milliarde Euro in den Globalen Fonds für die nächsten drei Jahre zu investieren, verstärken wir den Kampf gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria. Die bisherigen Erfolge sind bemerkenswert: Im letzten Jahr hat der Globale Fonds fast 200 Millionen Moskitonetze zur Verhütung von Malaria verteilt. Auch dadurch konnten die Todesfälle durch Malaria seit 2002 um die Hälfte gesenkt werden. Mit den neuen Mitteln verstärkt Deutschland seine Unterstützung um 18 Prozent. Deutschland übernimmt international Verantwortung im Kampf gegen globale Krankheiten. Andere Staaten, wie Großbritannien, Japan und die EU wollen ihr Engagement ebenfalls ausbauen. Ein wichtiger Schwerpunkt die nächsten Jahre werden die Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit und Maßnahmen der Familienplanung sein."
Quelle: www.worldvision.de