behBerlin. - Hitzerekorde weltweit und zunehmende Dürren: Der Klimawandel verschärft die Probleme rund um die Wasserversorgung und erhöht damit die Verwundbarkeit von Gesellschaften. Das zeigt der WeltRisikoBericht 2019 mit dem Fokus Wasserversorgung. Er wurde am Donnerstag vom Bündnis Entwicklung Hilft und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) veröffentlicht.

Tritt ein extremes Naturereignis wie eine Überschwemmung oder ein Wirbelsturm ein, entsteht in Ländern mit schlechter Wasserversorgung wahrscheinlicher eine Katastrophe. "Gerade in Entwicklungsländern muss die Politik dringend handeln und allen Haushalten sicheren Zugang zu sauberem Wasser verschaffen", erklärte Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnisses Entwicklung Hilft. "Nach extremen Naturereignissen muss die Wasserversorgung schnell wiederhergestellt werden, um Überleben zu sichern und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern." Besonders armen Menschen fehle häufig ein eigener Wasseranschluss im Haushalt und sie müssten zum Beispiel an öffentlichen Wasserstellen Gebühren zahlen. "Oft zahlen ausgerechnet die Ärmsten am meisten für Wasser", so Mucke.

Ein wesentlicher Bestandteil des Berichts ist der jährliche WeltRisikoIndex, der seit 2018 vom IFHV berechnet wird. Er gibt für 180 Länder das Risiko an, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt. 2019 erfasst er acht Länder mehr als im Vorjahr. Der WeltRisikoIndex berücksichtigt die Gefährdung eines Landes gegenüber extremen Naturereignissen sowie dessen gesellschaftliche Verwundbarkeit.

Die drei Länder mit dem höchsten Katastrophenrisiko sind die tropischen Inselstaaten Vanuatu, Antigua und Barbuda sowie Tonga. Deutschland liegt mit einem sehr geringen Katastrophenrisiko auf Rang 163. Insgesamt befinden sich die Hotspot-Regionen des Katastrophenrisikos in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika. "Erstmals seit 2012 konnten auch neue Daten für die Gefährdung gegenüber extremen Naturereignissen verwendet werden", sagte Katrin Radtke, Professorin am IFHV und wissenschaftliche Leiterin des WeltRisikoBerichts. Für Vanuatu und Tonga habe sich die Gefährdung weiter erhöht.

Der WeltRisikoBericht wird seit 2011 jährlich vom Bündnis Entwicklung Hilft herausgegeben. Der darin enthaltene WeltRisikoIndex wurde gemeinsam mit dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) entwickelt.

=> www.weltrisikobericht.de 

Quelle: www.entwicklung-hilft.de 


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