caritas 150Freiburg. - Caritas international hat die Ermordung des Caritasmitarbeiters José Antonio Teruel in Honduras scharf verurteilt. "Wir sind bestürzt über den Mord an unserem Kollegen, sowie seiner Frau und seinem Schwager. Sie alle wurden Opfer einer brutalen Gewalttat, die in Honduras immer wieder zu Opfern unter Aktivist*innen und Journalist*innen führt", sagte Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.

José Antonio Teruel und seine Angehörigen wurden Ende September auf offener Straße von einem Unbekannten erschossen. Teruel war Projektkoordinator bei der Caritas Honduras und setzte sich dort vor allem für politisch Benachteilige und marginalisierte Gruppen in der honduranischen Gesellschaft ein. Am selben Tag wurde auch der Journalist Luis Alonso Almendares angegriffen und schwer verletzt. Er erlag am Folgetag seiner Schussverletzung. Almendares berichtete über Korruption und Verflechtungen in der honduranischen Politik und Wirtschaft. "Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen, die sich für Schwächere einsetzen, ihr Engagement am Ende mit dem Leben bezahlen müssen, weil sie einflussreichen Gruppen damit ins Handwerk pfuschen. Diese Morde müssen aufgeklärt werden", forderte Neher.

Honduras in Mittelamerika gilt als eines der gewalttätigsten Länder der Erde mit einer extrem hohen Mordquote. Viele der häufig beauftragten Morde haben Menschenrechts- und Umweltaktivist*innen-, sowie Journalist*innen zum Ziel. In den Jahren 2009 bis 2017 wurden 123, allein 2019 wurden 14 Aktivisten ermordet; 85 Journalistinnen und Journalisten verloren seit 2001 bis heute gewaltsam ihr Leben.

Die Polizeibehörden und die Justiz in Honduras sind schwach. Fehlender politischer Wille und endemische Korruption führen oft zu Straflosigkeit, nur zehn von 100 Morden werden überhaupt aufgeklärt, was dem Land nur den vorletzten Platz im IGI-Index 2020 einbringt.
Weit verbreitet ist dagegen Arbeitslosigkeit und Armut. Fast 70 Prozent der Bevölkerung von Honduras lebt unter der Armutsgrenze, 44 Prozent in extremer Armut. Extreme soziale Ungleichheiten kennzeichnen die honduranische Gesellschaft. Wer kann, verlässt daher das Land. In den vergangenen Jahren versuchten Tausende zu Fuß in die Vereinigten Staaten zu gelangen.

Das Hilfswerk der Deutschen Caritas engagiert sich über die Diözesan-Caritas und die Gefängnispastoral San Pedro Sula in Honduras. Die vorbeugende Arbeit der Gewaltprävention soll durch weitere Projekte weiter ausgebaut und verstärkt werden.

Quelle: www.caritas-international.de 


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