cbmBensheim. - Wenn Menschen ihre Freunde nicht sehen können, liegt das nicht nur an den Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie: Rund 190 Millionen Menschen weltweit sind blind oder stark sehbehindert, obwohl es verhindert werden könnte. Anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember macht die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf das Thema vermeidbare Blindheit aufmerksam. Davon betroffen sind vor allem arme Menschen in Entwicklungsländern.

"Diesen Missstand können und wollen wir nicht länger hinnehmen", erklärte CBM-Vorstand Rainer Brockhaus. "Neben den Anstrengungen von Organisationen wie uns ist auch die deutsche Regierung gefragt, sich stärker beim Kampf gegen vermeidbare Blindheit zu engagieren."

Drei Viertel aller Erblindungen und starken Sehbehinderungen weltweit könnten durch Vorsorge vermieden oder Behandlungen geheilt werden. Doch vor allem in Entwicklungsländern können sich viele Menschen einen Arztbesuch nicht leisten, weil sie zu arm sind. Außerdem fehlt es gerade in ländlichen Regionen oft an gut geschultem medizinischen Personal.

Dem wirkt die CBM entgegen: Sie finanziert Augenbehandlungen für arme Menschen in ihren Partnerkrankenhäusern sowie sogenannte Außeneinsätze. Hier fahren Ärztinnen und Ärzte aus den Krankenhäusern regelmäßig in abgelegene Regionen, um die Menschen dort zu untersuchen und Augenprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zusätzlich engagiert sich die CBM bei der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal in Entwicklungsländern.

"Auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit muss sich noch mehr als bisher für die Stärkung von Gesundheitssystemen in armen Ländern einsetzen", forderte Brockhaus. "Nur so schaffen wir es, dass kein Mensch mehr durch eine vermeidbare starke Sehbehinderung dauerhaft beeinträchtigt ist oder gar unnötig erblindet."

Bei den Bemühungen um eine bessere Gesundheitsversorgung spielt die aktuelle Corona-Pandemie eine besondere Rolle. In vielen Ländern der Welt erschwert sie andere medizinische Behandlungen, weil der Fokus auf der Pandemie-Bekämpfung liegt, ganze Abteilungen in Krankenhäusern schließen müssen oder Außeneinsätze durch einen Lockdown nicht mehr möglich sind. Gleichzeitig führt die Pandemie dazu, dass benachteiligte Gruppen unbewusst ausgegrenzt und noch weiter vernachlässigt werden.

"Corona wirft ein Schlaglicht auf ein grundsätzliches Problem: Die Hilfe ist häufig nicht inklusiv", so Brockhaus. "Vor allem Menschen mit Behinderungen stehen in der Verteilungskette im wahrsten Sinne des Wortes meist ganz hinten. Das muss sich ändern. Sie müssen sowohl bei der Gesundheitsversorgung als auch in allen anderen Lebensbereichen mitgedacht und eingebunden werden." Nur so ist aus Sicht der CBM sicher gestellt, dass Erkrankungen und Behinderungen wo möglich vermieden werden und alle Menschen gleichberechtigt am Leben teilhaben können.

Quelle: www.cbm.de 


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