Soja Anbau in Brasilien. Foto: GreenpeaceHamburg (epo). - Am Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt hat Greenpeace dem US-Agrarkonzern Cargill vorgeworfen, er unterstütze mit seinem Soja-Geschäft die Zerstörung des größten und artenreichsten Regenwaldes der Erde am Amazonas. "Der Konzern fördert die Ausweitung des Soja-Anbaus im Regenwald durch Kredite, landwirtschaftliche Maschinen und Logistik. Cargill bezieht die Soja von Farmern, die den Urwald zerstören sowie in illegale Landnahme und Sklaverei verwickelt sind. Die nach Europa exportiete Soja dient hier als Futter für Masttiere wie Schweine, Rinder oder Kühe", kritisierte Greenpeace.

Im britischen Surrey kippten Greenpeace-Aktivisten fast vier Tonnen Soja vor den Eingang der Cargill-Europazentrale. Gleichzeitig versperrten Aktivisten im französischen Orl?ans die Europazentrale der Cargill-Tochterfirma SunValley. In Orl?ans produziert Cargill/Sun Valley Europe 15.000 Tonnen Hühnchen im Jahr für europäische Fast Food Ketten und Supermärkte. Das entspricht rund einer Million Hühnchen pro Monat. Cargill/Sun Valley Europe verfüttere Soja von Cargill, "für die der Amazonas-Regenwald abgeholzt wurde", so Greenpeace.

Am Sonntag hatten im brasilianischen Santar?m (Bundesstaat Par?) rund 1000 Menschen gegen den Anbau von Soja und die damit verbundene Urwaldzerstörung demonstriert. Im Hafen von Santar?m verschifft Cargill Greenpeace zufolge Soja aus dem Amazonas-Gebiet  nach  Europa.  Bereits  am  Freitag  hatten  dort Greenpeace-Aktivisten die illegal gebaute Soja-Umladestation von Cargill für einige Stunden lahm gelegt. Es kam immer wieder zu Zusammenstößen mit aufgebrachten Soja-Farmern und Cargill-Mitarbeitern. Drei Aktivisten wurden laut Greenpeace verletzt. Cargill-Schiffe hatten mehrmals das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" gerammt.

Soja Anbau in Brasilien. Foto: Greenpeace

"Die meisten Menschen haben von Cargill noch nie etwas gehört. Aber dieser Konzern spielt eine zentrale Rolle in einer der größten Umweltverbrechen unserer Zeit", sagte Thomas Henningsen, Waldexperte von Greenpeace. "Cargill muss endlich einem Einschlagstopp im Regenwald zustimmen. Bis dahin sollten alle  europäischen  Lebensmittelfirmen  den  Einkauf  von  Cargills Amazonas-Produkten stoppen."

Greenpeace fordert von Cargill und der europäischen Lebensmittel-Industrie, sowohl auf genmanipulierte Soja als auch auf Soja aus dem Amazonas-Gebiet zu verzichten. Die Umweltorganisation wehrt sich gegen den Anbau von Soja in Amazonien, "weil für die Gewinnung der neuen Agrarflächen einzigartiger Regenwald zerstört wird, was die weltweite Artenvielfalt und das globale Klima bedroht". Greenpeace unterstützt zudem die lokale Bevölkerung in ihrem Protest  gegen industrielle Groß-Farmer, "weil diese die Wald-Bevölkerung zum Teil gewalttätig von ihrem Land vertreiben".

Greenpeace Deutschland

[Foto: Soja/Sojaanbau in Brasilien. Ein Traktor sprüht Pestizide auf einem Sojafeld mit einem einzelnen Paranussbaum. Copyright: ? D'Avila / Greenpeace]