bmz 100Berlin. – Die Europäische Kommission hat ihre neue Strategie für den südlichen Mittelmeerraum vorgestellt, die die Grundlage für die europäische Politik in der Region in den nächsten sieben Jahren bilden soll. Die EU sieht für diesen Zeitraum Investitionen in Höhe von sieben Milliarden Euro vor. Für Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) geht es insbesondere darum zu verhindern, dass die Region durch die Corona-Krise um Jahre in ihrer Entwicklung zurückgeworfen wird.

"Die Corona-Pandemie ist längst zu einer Polypandemie geworden, einer Mehrfachkrise mit gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen", erklärte Müller. Alleine in Nordafrika hätten im letzten Jahr 22 Millionen Menschen ihre Jobs verloren. Schon vor Corona sei jeder dritte Jugendliche in der Region ohne Arbeit gewesen. Die Auslandsinvestitionen im südlichen Mittelmeerraum seien im letzten Jahr um 45 % zurückgegangen. Ganze Länder wie der Libanon stünden so kurz vor dem Staatsbankrott. Die Lockdowns verschärften die Probleme jetzt dramatisch. So werde sich etwa in Marokko die Zahl der Arbeitslosen fast verdoppeln.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Nachbarn im Mittelmeerraum Jahre ihrer Entwicklung durch die Corona-Krise verlieren", betonte Müller. "Deswegen ist es ein richtiger Schritt, dass die EU in den kommenden Jahren Ausbildung, neue Arbeitsplätze und private Investitionen fördert. Das ist wichtig, um schnell aus der Corona-Krise zu kommen."

Die Europäische Union plant, dazu in den nächsten sieben Jahren sieben Milliarden Euro in die südliche Nachbarschaft zu investieren. Damit will sie 30 Milliarden Euro an weiteren, vorrangig privaten, Investitionen mobilisieren.

"Diese Strategie muss jetzt mit Leben gefüllt werden", so Müller. "Dazu gehört eine europäische Initiative für fairen Handel und Investitionen, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien und Landwirtschaft. Dazu muss auch der EU-Green Deal um eine Afrikakomponente erweitert werden. Das schafft Arbeitsplätze auf beiden Seiten."

Die südliche europäische Nachbarschaftspolitik umfasst die arabischen Mittelmeeranrainer sowie Jordanien und Israel. Mit einzelnen Ländern hat die EU auch bilaterale Assoziierungsabkommen geschlossen, die die Handelbeziehungen regeln.

Quelle: www.bmz.de 


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