behBerlin. - Eine neue Studie von The Nature Conservancy und Bündnis Entwicklung Hilft zeigt die Gefährdung und gesellschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Flussüberschwemmungen auf. Die regionalen Hotspots des Katastrophenrisikos durch Flussüberschwemmungen liegen in Südasien und Zentralafrika. Am höchsten ist das Risiko derzeit in Bangladesch, Kambodscha und Indien. Dies zeigt der im Rahmen der Studie neu entwickelte FloodRiskIndex.

Neben der Gefährdung durch potenzielle Flussüberschwemmung ist in den regionalen Hotspots die gesellschaftliche Vulnerabilität für das hohe Katastrophenrisiko verantwortlich. "Die Ergebnisse der Studie unterstreichen den akuten Handlungsbedarf, besonders gefährdete Regionen besser zu schützen und entschlossen gegen den Klimawandel vorzugehen", erklärte Peter Mucke, Mitautor der Studie und Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft.

Aktuell leben etwa zwei Milliarden Menschen in potenziellen Süßwasser-Überschwemmungsgebieten. Weite Teile Europas, Subsahara-Afrikas, Süd- und Südostasiens sind der wachsenden Gefährdung von Flussüberschwemmungen ausgesetzt. Ein Fokus der Studie liegt auf der Gefährdung von Ackerland: Aktuell sind etwa 23 Prozent der weltweiten Anbaufläche durch Süßwasser-Überschwemmungen bedroht – in drei der fünf größten Nahrungsmittel produzierenden Länder befinden sich bedeutende Teile der Ackerflächen innerhalb von Überschwemmungsgebieten – Indien (45 Prozent), China (31 Prozent) und die USA (23 Prozent) sind hoch gefährdet.

Das bereits bestehende Katastrophenrisiko könnte sich in Zukunft weiter verschärfen, wenn nicht konsequente Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Es ist davon auszugehen, dass in vielen Regionen der Welt Flussüberschwemmungen künftig an Häufigkeit und Intensität zunehmen werden. "Die Auswirkungen des Klimawandels auf Flussüberschwemmungen sind immens und werden in fast allen Regionen der Welt zu spüren sein. Selbst bei einem mittleren Klimawandel-Szenario gehen wir davon aus, dass sogenannte Jahrhunderthochwasser in 104 Ländern ab dem Jahr 2100 mindestens doppelt so häufig auftreten könnten", sagte Mitautor Max Ricker von The Nature Conservancy.

Neben umfangreichem und ambitioniertem Klimaschutz stellen naturbasierte Anpassungslösungen ein wichtiges ergänzendes Instrument dar, um auf gegenwärtige und künftige Risiken zu reagieren. Umfassend angelegte Implementierungen von naturbasierten Anpassungsmaßnahmen, die strategisch über ganze Flusseinzugsgebiete hinweg koordiniert werden, statt wie derzeit üblich in Form von Einzelmaßnahmen, sind unerlässlich, um den maximalen Nutzen aus diesen Ansätzen zu ziehen und die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinden nachhaltig zu verbessern.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit McGill University, Universität Kassel und Ruhr-Universität Bochum erstellt wurde, kombiniert Hochwasser-Modellierungen, zukünftige Klimaszenarien und sozioökonomische Datensätze, um gegenwärtige und zukünftige Hochwassergefährdungen zu identifizieren und damit verbundene gesellschaftliche Risiken abzuschätzen

Quelle: www.entwicklung-hilft.de 


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