caritasFreiburg. - Zutiefst besorgt ist Caritas international aufgrund der jüngsten Entwicklungen an der ukrainisch-russischen Grenze. "Dieser Konflikt kennt schon jetzt einen Verlierer: Das sind 1,5 Millionen Geflüchtete auf beiden Seiten der Grenze, die ihre Heimat in den vergangenen acht Jahren aufgrund der Kämpfe bereits verlassen mussten. Sollte der Konflikt jetzt weiter eskalieren, würde sich dieses menschliche Leid vervielfachen. Wir appellieren deshalb an alle Seiten, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen", sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international.

Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes rechnet im Falle eines "heißen Krieges" mit Millionen weiteren zu versorgenden Geflüchteten. Bislang hat die Caritas in der Ukraine und in Russland seit 2014 800.000 Menschen mit Hilfe zur Seite stehen können. Die Caritas versorgt unter anderem seit acht Jahren die in der sogenannten Pufferzone zurückgebliebenen Alten und Kranken mit Lebensmitteln, Medikamenten und Heizmaterial. Auf russischer Seite werden unter anderem in Rostow und Wolgograd Flüchtlinge mit Hilfsgütern unterstützt.

Die humanitäre Lage in der Konfliktregion verschlechtert sich aktuell bereits: Vergangene Woche war die Trinkwasserversorgung von einer Million Menschen in der Region Donezk nach dem Beschuss von zwei Pumpstationen ausgefallen. Die Caritas hatte aus Sicherheitsgründen kurzfristig zwei Hilfs-Teams zurückrufen müssen. Es seien jedoch weiterhin mehrere Hundert Caritas-Mitarbeiter diesseits und jenseits der russisch-ukrainischen Grenze im Einsatz, um die Versorgung der Menschen mit Hilfsgütern aufrecht zu erhalten.

Die Präsidentin der Caritas in der Ukraine, Tetiana Stawnychy, sagte am Wochenende: "Wir werden nicht aufhören mit unserer Arbeit. Wenn die Sicherheitslage es erfordert, werden wir sie kurzzeitig aussetzen, um unsere Mitarbeitenden nicht zu gefährden, aber wir bleiben."

"Es ist noch Zeit, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern", betonte Oliver Müller. "Aber wir stellen mit Sorge fest, dass es schon jetzt für die Bewohner der umkämpften Region von Tag zu Tag schwieriger wird, ihr eigenes Überleben zu sichern." Caritas international appellierte an alle Seiten, den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen und Hilfsorganisationen den humanitären Zugang ungehindert zu ermöglichen.

Quelle: www.caritas-international.de


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