Berlin. – Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GFATM) stellt am Mittwoch und Donnerstag seine Bedarfe für die kommenden Jahre vor. An der virtuellen Veranstaltung nimmt auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) teil. Das Treffen dient der Vorbereitung der für den Herbst dieses Jahres geplanten GFATM-Wiederauffüllungskonferenz.
Im Schatten der Corona-Pandemie konnten sich auch andere Krankheiten aufgrund überlasteter Gesundheitssysteme vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern ausbreiten: Allein im Jahr 2020 kam es weltweit zu 100.000 zusätzlichen Todesfällen durch Tuberkulose im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Malaria-Toten ist 2020 erstmals seit 20 Jahren wieder gestiegen und während der Corona Pandemie hatten weniger Menschen Zugang zu HIV Tests und AIDS Therapien. Der GFATM appelliert daher an die internationale Gebergemeinschaft, sich auch bei der Bekämpfung dieser Krankheiten stärker zu engagieren. Für die Jahre 2023 bis 2025 veranschlagt er dafür einen Bedarf von 18 Milliarden US-Dollar.
"Die Nebenwirkungen der Corona-Pandemie im Gesundheitsbereich sind dramatisch", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze. "Im Schatten von Corona erleben viele Entwicklungsländer schmerzhafte Rückschläge im Kampf gegen Malaria, AIDS und Tuberkulose. Das sind Krankheiten, die eigentlich gut behandelbar und vermeidbar sind und bei denen die Weltgemeinschaft vor dem Ausbruch der Corona Pandemie gute Fortschritte machen konnte. Daran müssen wir jetzt wieder anknüpfen. Das Engagement für globale Gesundheit ist ein wichtiger Schwerpunkt der deutschen G7 Präsidentschaft. Wir werden uns im Herbst mit einem substantiellen Betrag an der Wiederauffüllung der Globalen Fonds beteiligen und rufen die Staatengemeinschaft auf, dieses wichtige Instrument weiter zu unterstützen."
Der Fonds will mit den benötigten Mitteln auch einen Beitrag zur weltweiten Pandemievorsorge leisten und dabei auf den Erfahrungen in der Bekämpfung der drei Epidemien HIV, Tuberkulose und Malaria aufbauen, unter anderem durch den Aufbau lokaler Produktion von medizinischen Produkten.
Deutschland ist der viertgrößte Geber des GFATM mit einem Kernbeitrag von einer Milliarde Euro für den Zeitraum 2020 bis 2022 und zweitgrößter Geber für die COVID-19-Reaktion des Fonds mit zusätzlichen 290 Millionen Euro in den Jahren 2020 und 2021 u.a. für COVID-19 Tests und Schutzausrüstung für Gesundheitspersonal.
AIDS, Tuberkulose und Malaria gehören nach wie vor zu den Haupttodesursachen in ärmeren Ländern. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 konnte der Globale Fonds in mehr als 120 Partnerländern helfen, rund 44 Millionen Menschenleben zu retten.
Quelle: www.bmz.de