aktion hungerBerlin. - Die chronische Unterfinanzierung der humanitären Hilfe im Jemen bedroht das Leben von Millionen Menschen, warnt die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger. Bei der UN-Geberkonferenz am 16. März wurden weniger als 1,3 Milliarden Euro zugesagt und damit nur ein Drittel der benötigten 3,9 Milliarden Euro. Das reicht nicht, um die dringend benötigten humanitären Bedarfe im Land zu decken.

Nach mehr als sieben Jahren Krieg sind 17,4 Millionen Menschen im Jemen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, so die Aktion gegen den Hunger – Tendenz steigend. Der Ukraine-Krieg werde die Ernährungssituation nochmals verschärfen. Dass die internationale Gemeinschaft dem Spendenappell der Vereinten Nationen nur zu einem Drittel nachgekommen ist, sei enttäuschend. Seit Jahren würden die Mittel für die humanitäre Hilfe im Jemen gekürzt, Hilfsorganisationen seien dadurch gezwungen, ihre Hilfe zu reduzieren.

"In den letzten Monaten hat sich in einigen Bezirken von Hajjah und Hodeidah die Ernährungslage trotz großer Anstrengungen der humanitären Organisationen weiter verschlechtert. Unser Team ist äußerst besorgt, dass die Menschen hier kurz vor einer Hungersnot stehen. Während die Welt ihre Aufmerksamkeit auf die schreckliche Situation in der Ukraine richtet, steht der Jemen am Rande einer Katastrophe", berichtete Benjamin Vienot, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger im Jemen.

Der Konflikt in der Ukraine werde die bereits katastrophale Situation weiter verschärfen. Der Jemen sei fast vollständig von Lebensmittelimporten abhängig, wobei 30 Prozent der Weizenimporte aus der Ukraine stammen, so Aktion gegen den Hunger. Ein drastischer Anstieg der Weizenpreise aufgrund des Ukrainekonflikts werde zu einer Verteuerung der Lebensmittel führen und die Nahrungsmittelversorgung der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen gefährden.

"Wir hoffen, dass die Ukrainekrise nicht dazu führt, dass finanzielle Mittel und politische Aufmerksamkeit vom Jemen weggelenkt werden. Die internationale Gemeinschaft steht in der Verantwortung, menschliches Leid zu lindern – und das unabhängig davon, ob es vor der eigenen Haustür geschieht oder nicht", so Benjamin Vienot.

Die Programme von Aktion gegen den Hunger im Jemen konzentrieren sich auf die Bereiche Gesundheit und Ernährung, Ernährungssicherheit und Existenzsicherung, Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung (WASH) sowie psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung.

Quelle: www.aktiongegendenhunger.de


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