savethechildrenBerlin. - Sieben Jahre dauert der Konflikt im Jemen bereits an. Inzwischen sind fast 80 Prozent der Kinder in ständiger Sorge um ihre Sicherheit und die ihrer Familien und Freunde. Das geht aus dem neuen Bericht "No Place is Safe" hervor, den die Kinderrechtsorganisation Save the Children jetzt veröffentlicht hat.

Für die Untersuchung wurden 400 Mädchen und Jungen aus acht der 21 jemenitischen Gouvernements befragt. Ihre Antworten machen deutlich: Kinder und Familien leiden am stärksten unter dem Krieg, und ihre Resilienz schwindet zunehmend. Die Mehrheit gab an, dass sie lange brauchen, um Angst und Stress zu verarbeiten. Mehr als 70 Prozent berichteten, dass ihre Schule mindestens einmal angegriffen wurde; bei knapp der Hälfte war es die örtliche Gesundheitseinrichtung. 60 Prozent der Kinder kennen jemanden, der verletzt wurde; in einem Viertel der Fälle waren es Familienmitglieder.

"Kinder haben in den vergangenen sieben Jahren dieses unbarmherzigen Konflikts einen Preis gezahlt, der über Hunger und Krankheit hinausgeht", sagte Rama Hansraj, Landesdirektorin von Save the Children im Jemen. "Sie wurden beim Fußballspielen, in ihren Klassenzimmern, in Krankenhäusern, auf dem Markt und in ihren Häusern angegriffen. Sie wurden verletzt, getötet, vertrieben und derart traumatisiert, dass die meisten in ständiger Angst leben."

All dies habe weitreichende Folgen, schildert Rama Hansraj: "Wo Schulhöfe in der Schusslinie von Heckenschützen liegen (…), ziehen sich Kinder langsam aus dem öffentlichen Raum zurück. Sie können nicht mehr draußen spielen und mit Gleichaltrigen zusammenkommen. Das wirkt sich auch auf ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihre Resilienz aus. Die anhaltenden Kämpfe im Jemen verwandeln das Land in eine Hölle auf Erden für Kinder, und was es noch schlimmer macht: Die Welt hat in den letzten sieben Jahren weggeschaut. Das muss sich ändern. Die internationale Gemeinschaft muss sich zusammentun, um diesem unnötigen Leid ein Ende zu setzen."

Save the Children arbeitet seit 1963 im Jemen und führt im überwiegenden Teil des Landes Programme in den Bereichen Bildung, Kinderschutz, Gesundheit und Ernährung, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sowie Nothilfe durch.

Quelle: www.savethechildren.de