bmz 100Berlin. - Ob Übersetzung, Webprogrammierung, Grafikdesign oder Fahr- und Auslieferservices: Rund 70 Millionen Menschen weltweit bieten ihre Dienste über Plattformen wie Uber, Bolt oder Upwork an. Sie sind besonders für junge Menschen äußerst attraktiv, weil sie schnelle, zeitlich und örtlich flexible Arbeit bieten. Doch neben den großen Chancen - flexible Arbeitszeiten, niedrige Einstiegshürden – birgt diese sogenannte "Gig-Economy" auch große Risiken: schlechte und oft gefährliche Arbeitsbedingungen, kein sozialer Schutz, unfaire Bezahlung und keine Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Das BMZ fördert daher die Fairwork-Initiative, die Transparenz in die Arbeitsbedingungen der einzelnen Plattformen bringt und sie zu fairen Standards berät.

Anlässlich ihrer Teilnahme am virtuellen Gipfel zu Fairer Arbeit auf digitalen Plattformen der Fairwork-Initiative am 14. September forderte die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Bärbel Kofler: "Millionen Menschen weltweit hätten ohne Plattformen keine Arbeit – das macht die Gig Economy so attraktiv. Gleichzeitig bezahlen viele den schnellen Job mit hohen Risiken: schlechte Bezahlung, fehlende Absicherung, dem müssen wir entgegenwirken! Und genau deshalb setzt sich das BMZ für höhere Arbeitsstandards auf Plattformen weltweit ein."

Die vom BMZ geförderte Fairwork-Initiative bewertet die Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit in über 24 Ländern Economy öffentlich, zeigt gute und schlechte Beispiele und Praktiken und deckt vorhandene Missstände auf. Das sorgt für Transparenz und öffentlichen Druck auf unfaire Arbeitsbedingungen. Ergänzende Beratung der Plattformbetreiber trägt zugleich zur Umsetzung fairer Standards bei.

So kann die Fairwork-Initiative bereits erste Erfolge für sich verbuchen: Die südafrikanische Plattformen GetTOD und NoSweat sowie Workana in Indien beispielsweise stellten die verpflichtende Bezahlung für alle Arbeiter*innen ihrer Plattformen vom Mindestlohn (minimum wage) zu existenzsicherndem Lohn (living wage) um. Außerdem hat sich die in weltweit 25 Ländern vertretene Lieferdienst-Plattform Glovo dazu verpflichtet, die Arbeitsbedingungen von 240.000 Arbeitenden weltweit zu verbessern.

Entwicklungsstaatssekretärin Kofler lobte diese Erfolge, mahnte aber zugleich, dass für langfristigen Wandel auch die Politik gefordert sei, das Thema strukturell anzugehen: "Einen bedeutenden Schritt in diese Richtung hat die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag der Direktive zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf digitalen Plattformen gemacht. Hierzu wird das BMZ die Kooperation mit Partnerregierungen, der Wissenschaft, dem Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen weltweit weiter intensivieren – für eine gerechte und nachhaltige digitale Transformation."

Das Fairwork Projekt wird Im Auftrag des BMZ durchgeführt und von der GIZ-Initiative Gig Economy unterstützt. Die Initiative strebt an, die Voraussetzungen für faire Arbeit auf digitalen Plattformen zu schaffen.

Quelle: www.bmz.de


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