bmz 100Berlin. - Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat am Rande der Weltbanktagung 60 Millionen Euro für das "Globale Programm für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit" zur Verfügung gestellt, das von der Weltbank verwaltet wird. Das Programm fördert weltweit Projekte, die akute Hilfe gegen Hunger mit strukturellen und nachhaltigen Veränderungen der Agrar- und Ernährungssysteme verbinden.

"Der Klimawandel, bewaffnete Konflikte, die Folgen der Corona-Pandemie und jetzt auch noch die Schockwellen des russischen Angriffskriegs auf die weltweiten Agrarmärkte – diese gefährliche Mischung treibt Menschen weltweit in den Hunger", sagte Schulze. "Als Weltgemeinschaft sind wir in der Verantwortung, diese Krise so zu bewältigen, dass die nächste nicht noch schlimmer wird. Darum müssen wir beim Kampf gegen den Hunger neben der akuten Hilfe immer auch auf nachhaltige, lokale und strukturelle Lösungen setzen. Das macht Gesellschaften auch unabhängiger von Erpressern wie Putin. Wir haben erlebt, wie leicht es im gegenwärtigen Agrarsystem für Russland ist, Getreide als Waffe einzusetzen. Unsere Antwort muss eine Politik für globale Ernährungssicherheit sein. Ich will diese Politik so multilateral und koordiniert wie möglich angehen. Darum habe ich schon im Frühjahr als G7-Vorsitz das Bündnis für globale Ernährungssicherheit gestartet. Und darum unterstützt Deutschland mit den Sondermitteln für Ernährungssicherheit auch gezielt multilaterale Programme und Organisationen."

Deutschlands Beitrag in Höhe von 60 Millionen Euro für das "Globale Programm für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit" (GAFSP) ist Teil der 880 Millionen Euro Sondermittel, die das Entwicklungsministerium in diesem Jahr zusätzlich investiert, um eine globale Hungerkrise zu verhindern. GAFSP ist ein Treuhandfonds, der in enger Abstimmung mit Partnerländern, Zivilgesellschaft und Wirtschaft und aufbauend auf den Erkenntnissen des Bündnisses für globale Ernährungssicherheit flexibel tätig werden kann, so wie es konkret vor Ort gebraucht wird.

Bewerben können sich internationale Organisationen wie IFAD mit Projektvorschlägen. Die Projekte sollen zum einen gezielt zur Bewältigung der unmittelbaren Krise beitragen, aber darüber hinaus auch die Agrar- und Ernährungssysteme langfristig unabhängiger und klimaresilienter machen. So werden in Somalia beispielsweise besonders betroffene Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der nachhaltigen Steigerung ihrer Ernten unterstützt.

Als Reaktion auf die weltweit zunehmende Ernährungsunsicherheit hatte Entwicklungsministerin Schulze als deutsche G7-Präsidentschaft gemeinsam mit der Weltbank im Mai 2022 das Bündnis für globale Ernährungssicherheit ins Leben gerufen. Das Bündnis bringt mittlerweile mehr als 100 Staaten und Organisationen zusammen. Die Weltbank nimmt hierbei eine Führungsrolle ein. Die Hungerkrise und der Einsatz für einen nachhaltigen und krisenfesten Umbau der weltweiten Agrar- und Ernährungssysteme ist auch Thema der Weltbank-Jahrestagung in dieser Woche in Washington, an der Schulze teilnimmt.

Quelle: www.bmz.de


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