venro 200Berlin. - Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober fordert der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), die geplanten Kürzungen der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe im Bundeshaushaltsentwurf 2023 zurückzunehmen. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO litten im Jahr 2021 zehn Prozent der Weltbevölkerung Hunger. Über 300 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe. So viele wie nie zuvor.

"Es ist keine Zeit für Kürzungen", erklärte Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO. "Die dramatische Ernährungssituation spitzt sich durch die steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs, durch die Klimakrise und die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie immer weiter zu. Besonders schlimm ist die Hungerkrise am Horn von Afrika, in Ländern südlich der Sahara und Südasien, darunter Afghanistan."

Ungeachtet der zunehmenden Anzahl von Konflikten weltweit und der multiplen globalen Krisen plant die Bundesregierung die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit im kommenden Jahr um 18 Prozent zu kürzen. Die humanitäre Hilfe soll sogar um 26 Prozent sinken. VENRO hält eine deutliche Aufstockung der Mittel für dringend geboten. Der Verband fordert, die Krisenreserve, die im Bundeshaushalt vorgesehen ist, um die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges zu bewältigen, ausschließlich für die Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zu nutzen. Die Krisenreserve beträgt fünf Milliarden Euro und sollte noch im laufenden Haushaltsverfahren auf die Etats für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe aufgeteilt werden.

"Um die akuten Hungerkrisen zu überwinden, ist eine Aufstockung der humanitären Hilfe dringend erforderlich. Zugleich muss die Bundesregierung mehr investieren, um Hungersnöten besser vorzubeugen und lokale Ernährungssysteme zu stärken", forderte Schaub. "Von zentraler Bedeutung ist es dabei, das Wissen der lokalen Bevölkerung bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Landbewirtschaftung besser zu nutzen und auf internationaler Ebene für eine faire Wirtschafts- und Handelspolitik einzutreten."

Quelle: www.venro.org


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