aktion hungerBerlin. - Aktion gegen den Hunger bedauert zutiefst die angekündigte Entscheidung der afghanischen Behörden, Frauen die Mitarbeit in NGOs zu verbieten. Als Reaktion setzte die humanitäre Organisation - wie auch andere NGOs - umgehend alle Aktivitäten aus, mit Ausnahme der lebenswichtigen medizinischen Maßnahmen für Kinder.

Aktion gegen den Hunger erinnerte daran, dass die Hilfsprojekte vor allem auf Kinder unter 5 Jahren und Frauen im gebärfähigen Alter abzielen. Die Entscheidung der Behörden stelle vor dem Hintergrund und unter Beachtung der in Afghanistan geltenden kulturellen Regeln ein Hindernis für die Fortsetzung der Aktivitäten dar. Die Entscheidung sei auch deshalb unverständlich, weil sie eine fragile Bevölkerung trifft, die bereits unter Ernährungsunsicherheit leidet.

Als Reaktion kündigte Aktion gegen den Hunger die vorübergehende Aussetzung der Aktivitäten in Afghanistan ab dem 25. Dezember an, mit Ausnahme der lebenswichtigen medizinischen Maßnahmen für Kinder, die an akuter Unterernährung leiden. Die NGO bekräftigte das uneingeschränkte Bekenntnis zu den humanitären Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit sowie zu den universellen Menschenrechtsstandards, nach denen die humanitäre Organisation ihre Arbeit umsetze.

"Wir setzen uns gemeinsam mit den in Afghanistan tätigen humanitären Akteuren weiterhin dafür ein, um von den Taliban-Behörden die sofortige Aufhebung dieser Maßnahme zu erwirken, die das Leben von Millionen von Menschen im Lande gefährdet", erklärte Aktion gegen den Hunger.

Aktion gegen den Hunger arbeitet seit 1995 in Afghanistan, um den Zugang zu Gesundheits- und Ernährungsdiensten für die am meisten gefährdeten Menschen in abgelegenen Gebieten zu verbessern. Zwischen Januar und Juli 2022 unterstützte Aktion gegen den Hunger fast 500.000 Menschen durch mobile Kliniken und therapeutische Ernährungseinheiten in den fünf Provinzen Kabul, Daykundi, Helmand, Ghor und Badakhshan. Die Hilfsorganisation beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende im Land, darunter fast 400 Frauen.

Quelle: www.aktiongegendenhunger.de


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