Berlin. - Nach den schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens ist die Lage in den betroffenen Regionen dramatisch. Mehr als 21.000 Menschen sind bislang gestorben, tausende weitere verletzt, zahlreiche Gebäude liegen in Trümmern. Auch deutsche Hilfsorganisationen haben Notfallteams in die Region entsandt und mit der Erstversorgung von Erdbebenopfern begonnen.

Wie das deutsche Bündnis Entwicklung hilft mitteilte, wurden erste Hilfsgüter und warme Mahlzeiten verteilt und betroffene Familien in Notunterkünften untergebracht. "In der Region leben Millionen Geflüchtete in prekären Unterkünften ohne viel Schutz bei Schnee und frostigen Temperaturen. Sie brauchen nun besonders schnell Unterstützung", erklärte Ilona Auer Frege, Geschäftsführerin von Bündnis Entwicklung Hilft. Dringend benötigt würden vor allem medizinische Hilfe, Zelte, Decken und Nahrungsmittel.

In Syrien ist die Verwundbarkeit nach 12 Jahren Bürgerkrieg sehr hoch. Die Versorgungslage in den betroffenen Gebieten ist unzureichend und Institutionen des Katastrophenschutzes sind stark geschwächt. Mehr als vier Millionen Menschen sind dort ohnehin auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Folgen der Erdbeben werden die Situation noch weiter verschärfen. Hier werden die Bündnis-Mitglieder verstärkt mit Hilfsmaßnahmen tätig.

Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor stellte 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Die Länderverantwortlichen von Misereor nahmen unmittelbar nach Eintreten der Katastrophe mit Partnerorganisationen in Syrien Kontakt auf, um das weitere Vorgehen und konkrete Maßnahmen für die durch das Beben in Not geratene Bevölkerung zu koordinieren. Die Aachener Organisation fördert seit vielen Jahren die Arbeit verschiedener Nichtregierungsorganisationen in Syrien.

Die Diakonie Katastrophenhilfe steht mit Partnern in Syrien und in der Türkei in engem Kontakt, um Nothilfemaßnahmen schnell umzusetzen. Dafür hat das evangelische Hilfswerk in einem ersten Schritt 500.000 Euro bereitgestellt. Ein Team des türkischen Partners Support to Life (STL) ist auf dem Weg in die Region Hatay, die stark von den Erdbeben betroffen ist. "Es muss sichergestellt werden, dass die Überlebenden bei derzeit einstelligen Temperaturen eine Unterkunft finden", sagte Bilge Menekse, Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellte für die Opfer des schweren Erdbebens im Grenzgebiet der Türkei und Syriens 250.000 Euro bereit. "Unsere Partnerorganisationen in beiden betroffenen Ländern arbeiten unter Hochdruck daran, die genauen Bedarfe zu erheben", erklärte Oliver Müller, der Leiter von Caritas international. Die Lage in der betroffenen Region sei aber noch sehr unübersichtlich. "Wir rechnen damit, dass die Opferzahlen, die jetzt schon erschreckend hoch sind, weiter ansteigen."

Malteser International kündigte 400.000 Euro Soforthilfe für die Menschen in den betroffenen Gebieten an. Ununterbrochen suchen Helferinnen und Helfer weiter nach Überlebenden in den Trümmern und versorgen Verletzte. Die internationale Gemeinschaft unterstützt die lokalen Einheiten. Auch Malteser International hat ein Nothilfeteam in die betroffene Region entsendet.

"Die Lage ist dramatisch. Die Bergung der verschütteten Menschen ist schwierig und die Gesundheitseinrichtungen sind überlastet. Die kalten Temperaturen, Schnee und Regen erschweren nicht nur die Rettungsarbeiten, sondern insbesondere auch die Situation für die Menschen in den Camps entlang der türkisch-syrischen Grenze", sagte Salah Safadi, Health Manager von Malteser International in Gaziantep. "Viele haben die Nacht bei eisigen Temperaturen im Freien verbracht. Die Menschen brauchen schnell Hilfe."

Benötigt werden insbesondere Decken, Matratzen, Zelte, warme Mahlzeiten sowie Trockennahrung. Die Hilfsgüter werden lokal beschafft und an die vom Erdbeben betroffenen Menschen über unsere Partner vor Ort verteilt.


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