wfp iconAnkara. - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien vor Ort, um die Opfer mit Lebensmitteln zu versorgen. Die WFP-Ernährungshilfe läuft bereits seit Dienstag und soll eine halbe Million Menschen in beiden Ländern erreichen.

Bis Mittwochmorgen hatte das WFP nach eigenen Angaben fast 64.000 Menschen erreicht, die dringend Ernährungshilfe benötigten. Es wurden verzehrfertige Nahrungsmittelrationen, Nahrungsmittelpakete für Familien und warme Mahlzeiten bereitgestellt. Die verteilten Nahrungsmittel müssen nicht gekocht werden und bieten den Familien, deren prekäre Lage durch die eisigen Temperaturen noch verschlimmert wird, sofortige Hilfe.

Im Südosten der Türkei, die Region, die dem Epizentrum des Bebens am nächsten liegt, koordiniert das WFP gemeinsam mit den Behörden die Verteilung von Familien-Nahrungsmittelpaketen an Menschen in provisorischen Camps. In den Camps leben bereits rund 44.000 syrische Flüchtlinge, die unter vorübergehendem Schutz stehen, und nun auch türkische Staatsangehörige, die ihr Zuhause durch die Beben verloren haben. Das WFP liefert Familien-Nahrungsmittelpakete an 16.400 Betroffene im Lager Osmaniye Cevdetiye, östlich des Epizentrums.

In Gebieten, in denen Supermärkte Schwierigkeiten haben und Versorgungsketten aufgrund der beschädigten Infrastruktur unterbrochen wurden, will das WFP Familien-Nahrungsmittelpakete für türkische Staatsangehörige für eine Dauer von ein bis zwei Wochen bereitstellen, bis sich die Versorgungslage stabilisiert hat. Außerdem sollen die Gemeinschaften im Südosten dabei unterstützt werden, die während der COVID-19-Pandemie eingerichteten Suppenküchen zu reaktivieren und zu erweitern, um den vom Erdbeben betroffenen Familien täglich warme Mahlzeiten zu liefern. Das WFP arbeitet eng mit dem Türkischen Roten Halbmond und seinen Partnern zusammen.

In Syrien haben WFP und seine lokalen Partner verzehrfertige Rationen und täglich warme Mahlzeiten an 38.000 betroffene Menschen in Notunterkünften verteilt.

"Die Welt wurde am Montag von verheerenden Nachrichten geweckt. Eine Region, die seit Jahren von immer neuen Krisen geplagt wird, steht vor einer weiteren Krise mit unvorstellbaren Verlusten und Zerstörungen. Sofortige Hilfe darf nicht aufgeschoben werden", sagte Corinne Fleischer, WFP-Regionaldirektorin für den Nahen Osten, Nordafrika und Osteuropa. "Die starke Präsenz des WFP in beiden Ländern ermöglichte es uns, unsere Mitarbeitenden, Logistikkapazitäten und Partner sofort zu mobilisieren, um auf den dringendsten Ernährungsbedarfe der Menschen zu reagieren."

Im Nordwesten Syriens haben die Beben die akute humanitäre Krise weiter verschlimmert. 4,1 Millionen Menschen – 90 Prozent der Bevölkerung – sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen. Davon sind fast drei Millionen Menschen durch den Konflikt vertrieben worden - viele mehr als einmal - und leben trotz der eisigen Temperaturen immer noch in Zelten, Behelfsunterkünften oder verlassenen Gebäuden.

Jeden Monat unterstützt das WFP 5,5 Millionen Menschen in ganz Syrien. Doch die Programme sind derzeit nur zu 30 Prozent finanziert. Man rechnet damit, dass ab Juli bis zu 70 Prozent der Menschen in Not keine Hilfe mehr erhalten könnten, wenn zusätzliche Mittel nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen.

Quelle: www.wfp.org


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