Berlin. - Keine Wirtschaft der Welt kann es sich leisten, auf das Potenzial von Frauen und Mädchen zu verzichten, wenn sie erfolgreich sein will. Zugleich ist die Schaffung von neuen Jobs für die größte Jugendgeneration aller Zeiten in Afrika entwicklungspolitische Priorität. Hier setzt die neue Kooperation von Entwicklungsministerium (BMZ) und der Bildungsallianz des Mittelstands an. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, Mädchen in Afrika eine bessere Ausbildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu ermöglichen.
Über die vom BMZ beauftragte digitale Lernplattform atingi (www.atingi.org) können dazu junge Frauen virtuell computergesteuerte Maschinen in Deutschland programmieren und fernsteuern sowie sich Lehrkräfte in Deutschland und Afrika austauschen und kooperieren.
"Die jungen Bevölkerungen auf dem afrikanischen Kontinent brauchen dringend Bildungs- und Berufschancen", erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). "Bildung ist zugleich einer der stärksten Hebel, um Mädchen in Afrika den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen. Und wer sich mit Mathematik, Informatik, Technik- und Naturwissenschaften auskennt, wird gute Chancen haben auf dem Arbeitsmarkt. Wir wissen, dass starke Mädchen und Frauen zu besserer Entwicklung ganzer Gesellschaften führen. Auch darum ist diese neue Kooperation ein entwicklungspolitischer Gewinn."
"Die Zukunft Afrikas baut auf den Mittelstand, Bildung ist ihre Grundfeste. Das ist der Kern unserer Kooperation", sagte der Generalsekretär der Bildungsallianz des Mittelstands, Prof. Dr. Martin Wortmann. "Keine Wirtschaft der Welt kann es sich leisten, das Potenzial von Frauen und Mädchen nicht zu nutzen. Das sehen auch wir als deutscher Mittelstand so – gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel in den technischen Berufen."
Deutsche Unternehmen, so Wortmann, könnten an dieser Stelle das Fundament für langfristig gute Beschäftigung in Afrika legen und dabei helfen, die Qualifikationen von Mädchen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu verbessern. "Da viele deutsche Unternehmen Werke und Standorte in Afrika haben, profitieren auch sie mittelfristig von einer verbesserten Ausbildung."
Ein erstes Pilotprojekt der neuen Kooperation sind sogenannte FabLabs: offene virtuelle Werkstätten, in denen moderne Produktionstechniken gezeigt und ausprobiert werden können. Hierzu bringt die Initiative Institutionen in Deutschland, die über Labore, Roboter und Maschinen verfügen, mit Institutionen und Lernenden in Afrika zusammen. Junge Frauen können so über die digitale Lernplattform atingi lernen und virtuell ausprobieren, computergesteuerte Maschinen in Deutschland zu programmieren und fernzusteuern. Mit dieser Erfahrung, so das BMZ, haben sie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder können einfacher einen eigenen Betrieb gründen, was wiederum den Mittelstand in den afrikanischen Partnerländern stärkt.
Quelle: www.bmz.de